Die Vertreter des Metallverarbeiters Graepel aus Seehausen schätzen ebenfalls den persönlichen Kontakt. Und teilten der AZ ein bekanntes Problem mit. Denn für den kaufmännischen Bereich sei es wesentlich einfacher, Bewerber zu finden als für den technischen. Deshalb wolle das Unternehmen kreativ werden und seine Internationalität nutzen – angedeutet wurde beispielsweise ein Austausch mit dem Standort im US-amerikanischen Omaha.
Der prominenteste Anwerber der Ausbildungsmesse in Salzwedel war Sachsen-Anhalts Finanzminister Michael Richter (CDU). Nach der Begrüßung suchte er den Stand der Finanzverwaltung auf. Die Behörde will 85 Ausbildungs- und Studienplätze in diesem Jahr vergeben. Bei einem Altersdurchschnitt von fast 50 Jahren muss auf kommende Abgänge beim Personal reagiert werden. Laut Richter gebe es immer noch eine gute Nachfrage nach einer Karriere beim Finanzamt und Co., aber längst nicht mehr wie in der Vergangenheit. Zudem bestätigte der Minister die gestiegenen Erwartungen der Bewerber, vor allem in Bezug auf das Gleichgewicht von Arbeit und Freizeit. Früher undenkbar, so der Landespolitiker. Matthias Kaschte von der Arbeitsagentur sagte passend: Junge Menschen seien die Ressource, die alle brauchen.