Nach seinem Ausflug in die Geschichte schaute Osterburger Handtke in die Gegenwart. Derzeit bestehe die Regionalkantorei aus 33 Sängerinnen und Sängern. Mehr als 1000 Chorproben haben seit 1995 am Dienstagabend stattgefunden. Dabei wurden 60 verschiedene Programme und musikalische Werke erarbeitet und aufgeführt. Die Arbeit der Regionalkantorei werde nicht nur durch große strahlende Musikevents offenbar, sondern sie stehe auch für das Kleine oft Unscheinbare. So kommen über 100 Auftritte in Gottesdiensten, im Seniorenheim, auf Chortreffen und vieles mehr hinzu. Neben der regulären Arbeit gehe die Regionalkantorei auf die Jugend zu. So gebe es eine Kooperation mit der Hainschule für den Osterburger Kinderchor. Dabei seien 25 Kinder aktiv und haben Spaß am Musizieren. Die Kirchenmusik Osterburg sei untrennbar mit der Regionalkantorei verbunden. Musik und Kirche – das gehöre einfach zusammen, und für viele Menschen sei Musik in der Kirche ein zentraler Bestandteil des Gottesdienstes. Das gemeinsame Singen erzeuge ein Gemeinschaftsgefühl der Kirchgänger.
Ein weiterer Laudator war Superintendent Michael Kleemann. Er bezeichnete die Regionalkantorei als „wunderbares Aushängeschild“. Damit würden Menschen erreicht. „Wie doch die Zeit vergeht“, meint Kleemann und schaut dabei auf Lessings Tochter Magdalena, die er als Vierjährige singen hörte und die nun eine hervorragende Sopranistin sei.
Bevor die Regionalkantorei Osterburg und weitere Gäste den Zuhörern ein grandioses Konzert präsentierten, nutzten Friedemann Lessing und die bereits erwähnte Tochter Magdalena die Gelegenheit, zwei Menschen mit einem Blumenstrauß und herzlichen Worten zu danken. Zum einen war dies Rosegret Kruppke, die während ihrer Zeit als Kantorin hervorragende Arbeit leistete. Den anderen Blumenstrauß bekam Friedemann Lessings Ehefrau Isolde, die tatkräftig die Probentätigkeit unterstützt und auch Essen zubereitet, wenn Musiker im Hause der Lessings zu Gast sind.