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„Mit Klüngelei muss Schluss sein“

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Von: Antje Mahrhold

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„Wir müssen ein anständiges Fundament schaffen“, fordert Lothar Zahn (parteilos, l.) aus Polkau den hauptamtlichen Amtsinhaber heraus. „Es ist ein anstrengendes Amt“, will Nico Schulz (CDU, r.) den Chefsessel im Rathaus verteidigen.
„Wir müssen ein anständiges Fundament schaffen“, fordert Lothar Zahn (parteilos, l.) aus Polkau den hauptamtlichen Amtsinhaber heraus. „Es ist ein anstrengendes Amt“, will Nico Schulz (CDU, r.) den Chefsessel im Rathaus verteidigen. © Hertzfeld/AZ-Archiv

Osterburg. Lothar Zahn (parteilos) aus Polkau will den Chefsessel im Osterburger Rathaus erobern. Das federführende Mitglied im Jugendaustausch- und Kulturverein „Die Schmiede“ tritt als Konkurrent gegen Amtsinhaber Nico Schulz (CDU, 43) an, wie der 63-Jährige der AZ am Donnerstag mitteilt. Und er betont: „Ich meine das ernst!“

Zu seinen Beweggründen bei der Wahl im nächsten Jahr anzutreten, erklärt Zahn: „Wir müssen ein anständiges Fundament mit behauenen Steinen schaffen, auf dem der Bürger präsent ist, um mitwirken zu können.“ Am allerwichtigsten sei es seiner Meinung nach aber, dass der Inhaber des wichtigsten Verwaltungspostens auf dem Gebiet der Biesestadt mit all ihren Ortschaften „offen“ und auch „transparent“ agiere. Entscheidungen dürften nicht auf abendlichen Treffen in irgendwelchen Gaststätten fallen, sondern müssten im Einklang mit dem Willen des Volkes getroffen werden, erklärt der Polkauer.

Der 63-Jährige ist in der Region kein Unbekannter. Anfang des Jahres machte er mit Mitstreitern in der Protestaktion „Müllpunkt“ auf Querelen mit der Gelben Tonne aufmerksam und forderte die Bevölkerung auf, stehengelassenen Abfall im Zuge der Bundestagswahl an einen Politiker ihrer Wahl zu schicken. Der Polkauer ist seit Jahrzehnten engagiert im Kampf gegen Homophobie und lief 2014 öffentlichkeitswirksam Sturm gegen einen Informationsabend der Bundeswehr im Markgraf-Albrecht-Gymnasium Osterburg. Ganz oben auf der Agenda des Kandidaten stehe aber eines: „Mit der Klüngelei unter den Parteien muss endlich Schluss sein“, fordert Zahn ein Ende des seiner Meinung nach viel zu stark verbreiteten Geschachers um Posten.

Der 63-Jährige tritt gegen einen Amtsinhaber an, der im Oktober 2011 mit klarer Mehrheit auf den Osterburger Einheitsgemeinde-Bürgermeisterstuhl gewählt worden war. Nico Schulz holte als Kandidat der CDU gegen seine zwei Mitbewerber Burkhard Geyer (Linke) und Ingolf Schneider mit 2882 Stimmen immerhin fast 74 Prozent der Wählervoten. An die Urnen gegangen waren seinerzeit 41,8 Prozent der 9449 Wahlberechtigten.

Amtsinhaber Schulz hat derweil dieses Jahr bereits in mehreren AZ-Interviews bekräftigt, dass er das Osterburger Rathaus auf jeden Fall nicht hergeben und mit aller Kraft verteidigen will. Die Motivation des 43-Jährigen, hauptamtlicher Biesestadt-Bürgermeister in zweiter Amtszeit werden zu wollen, lautete dabei beispielsweise im März wie folgt: „Weil es der schönste Beruf der Welt ist, wenn man wie ich an der Stadt und der Region hängt. Es ist ein anstrengendes Amt, glauben Sie mir. Doch ein Bürgermeister kann gestalten, mit anderen etwas Nützliches bewirken, und das in meinem Fall auch noch in der eigenen Heimatstadt.“

Von Antje Mahrhold

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