Jürgen Emanuel (Die Linke) warf die Frage auf, ob durch Angebote der Quartiersmanagerin, zu denen etwa auch nachmittägliches Kaffeetrinken in gemütlicher Runde gehört, nicht eine Konkurrenzsituation zur Volkssolidarität entsteht, die nicht gewünscht ist. „Ich sehe hier keine Konkurrenz“, widersprach Hilbring. Es finde ein regelmäßiger Austausch zwischen Quartiersmanagement und Volkssolidarität statt und man stimme sich untereinander ab. „Außerdem sind unsere Begegnungsstätten ja auch räumlich ein Stück voneinander entfernt. Wer in der Nähe der Gartenstraße wohnt und nicht mehr voll mobil ist, wird vermutlich lieber zur Volkssolidarität gehen und jemand aus dem Altneubaugebiet eher zu mir.“ In der Anfangszeit sei es insbesondere darum gegangen, das Angebot bekannter zu machen. „Dafür wurde Weihnachten 2020 eine Postkartenaktion gestartet und verteilt“, informiert Hilbring, die sich aufgrund der Tatsache, dass sie erst seit einem Jahr tätig ist, nicht in der Lage sah, eine genaue Prognose abzugeben, wie das Projekt weiterlaufen soll. „Es ist ja erst einmal auf drei Jahre ausgerichtet. In Letzlingen, wo das Quartiersmanagement in das vierte Jahr geht, wurde inzwischen ein zusätzlicher Pflegedienst etabliert.“ Einheitsgemeindebürgermeister Nico Schulz (FW) hält es durchaus für möglich, dass dies auch in Osterburg am Ende einer Entwicklung stehen könnte. „Der Bedarf ist ja da“, machte Schulz auf den Umstand einer alternden Bevölkerung aufmerksam.
Neben den festen Sprechzeiten im Quartiersbüro in der biesestädtischen Melkerstraße 49b war auch angedacht, dass es diese auch in Ballerstedt, Erxleben und Flessau geben soll, doch vorerst hat sich Quartiersmanagerin Hilbring dagegen entschieden. „Es könnte dann durchaus passieren, dass ich dann drei Stunden dort bin und niemand vorbeikommt.“ In Osterburg hingegen könne sie mehr bewirken. „Die Leute können mich einfach anrufen, dann fahre ich sie gerne besuchen“.