Klötzer Ortschronisten wollen hinwerfen: „Uns wird nicht geholfen“

Dass sie keinen Raum finden, in dem sie ihre gesammelten Objekte aus der Klötzer Geschichte präsentieren können, ärgert die Ortschronisten. Bernd Granzow kündigte den Rückzug der vier bestellten Ehrenamtlichen an.
Klötze – Mehr Dankbarkeit in Form eines größeren Raums für die Ortschronisten, das wünscht sich stellvertretend für die vier berufenen Chronisten von Klötze, Bernd Granzow.
Er hatte zur jüngsten Klötzer Ortschaftsratssitzung im Ratssaal den AZ-Bericht über den von der Stadt geplanten Umbau des Archivs an der Mittelstraße zum Standesamt mitgebracht. Dass die Denkmalschutzbehörde dem Widerspruch der Stadt gegen den Entzug der Abrissgenehmigung stattgegeben hatte, sah Bernd Granzow auch als seinen Verdienst. Denn er habe durch seine Recherchen belegen können, dass das sogenannte Hundeloch, also das frühere Gefängnis der Stadt, nicht in dem Gebäude an der Mittelstraße war. Aus den Unterlagen, die den Chronisten vorliegen, sei zu lesen, dass sich das „Hundeloch“ hinter der ehemaligen Landwirtschaftsschule, die auf der rechten Seite neben dem Rathaus steht, befand, erklärte Bernd Granzow. Als vermeintliches „Dankeschön“ für die Recherchen erfuhr der Ortschronist, dass in dem Erweiterungsbau neben dem Rathaus kein Platz für die Chronisten sein soll.
„Was brauchen wir noch einen Versammlungsraum, im Rathaus gibt es doch schon zwei“, ärgerte sich Bernd Granzow und machte auf die Unzufriedenheit der Ortschronisten aufmerksam. „Uns wird nicht geholfen“, schimpfte Bernd Granzow und erklärte: „Wir streiken bald“. Jeder wolle etwas von den Chronisten wissen und haben, aber niemand helfe ihnen mit einem geeigneten Raum für die Masse an Unterlagen, die inzwischen zusammengekommen ist. „Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Leute keine Lust mehr haben“, sagte Granzow und kündigte an, dass er kurz davor stehe, das Amt niederzulegen, und ihm seine Mitstreiter dann bestimmt folgen würden. Eine Reaktion des Ortsbürgermeisters und der Ortschaftsräte blieb aus. Nur zum Thema Versammlungsraum erklärte Ortsbürgermeister Raimund Punke, dass den Raum auch die Senioren aus der Alten Feuerwehr und die Handarbeitsgruppen mitnutzen sollen.