In seiner Festrede ging der amtierende Wehrleiter Jens Stolle auf die Geschichte der Wehr ein. So gab es im Laufe der 95 Jahre nur sieben Wehrleiter. Seit 95 Jahren stehe die Feuerwehr im Dienst für die Allgemeinheit. Viele Stunden müssen in die Ausbildung und Übungen investiert werden, um Tag und Nacht für die Sicherheit der Menschen vor Ort da sein zu können.
1928 fing es mit einer Pferdespritze an, später kam eine Motorspritze und dann der erste TSA, ein Tragkraftspritzenanhänger. 1981 bekam die Immekather Wehr ihr erstes Fahrzeug – einen LO-Pritschenwagen von der NVA. Mit diesem Fahrzeug bildeten die Immekather gemeinsam mit Kunrau und Jahrstedt den Brandschutzzug II des Kreises Klötze, auch Katastrophenzug genannt. Zweimal im Jahr, immer freitags, fand in diesem Zusammenhang eine Ganztagsausbildung statt. Die Kameraden wurden dafür von ihren Betrieben mit Bezahlung freigestellt.
Der LO-Pritschenwagen wurde später durch ein gebrauchtes LF 8 ersetzt. 1998 bekam die Immekather Wehr ihr erstes Neufahrzeug, ein TSF. Dies war ein Rückschritt für die Wehr, sagte Jens Stolle, aber durch das KTLF ließen sich die Feuerwehrleute darauf ein. Es gab ja schon den Großbetrieb mit vielen Beschäftigten im Ort. „Eigentlich hätte wieder ein LF 8 nach Immekath gemusst, aber der damalige Verwaltungsleiter sagte, es könne kein LF 8 nach Immekath kommen, da Immekath schon einen neuen Kindergarten bekommen hat“, erinnerte sich Jens Stolle und betonte: „Das war Politik. Für uns damals mit einem bitteren Beigeschmack.“
2006 wurde das TSF gegen ein LF 16 TS getauscht. Von da an waren die Immekather im Kreisbrandschutzzug, heute Fachdienst Brandschutz, des Altmarkkreises. In der ersten Zeit musste das Fahrzeug an acht bis zehn Sonnabenden im Jahr zur Ausbildung für junge Einsatzkräfte aus dem gesamten Altmarkkreis, die keinen Wehrdienst leisten wollten, nach Salzwedel gefahren werden. Mit diesem Fahrzeug wurden die Immekather auch zu überregionalen Einsätzen gerufen, berichtete Jens Stolle. Der größte war vor zehn Jahren ein sechstägiger Einsatz bei Hochwasser in Magdeburg.
Das TSF ging nach Schwiesau, im Jahr 2022 bekam die Wehr ein neues Löschfahrzeug, ein LF 20. Das LF 16 TS bekam die Ristedter Wehr, von dort ging das TSF-W nach Immekath, das KTLF wurde ausgesondert. „Das neue Löschfahrzeug ist schon ein riesiger Unterschied zu den Vorgängern“, erklärte der Wehrleiter mit Blick auf die moderne Technik an Bord. Ein besonderer Dank der Immekather Brandschützer gilt deshalb der Stadt Klötze, die das Fahrzeug beschafft hat. Die „offizielle“ Übergabe nach dem Eintreffen des Fahrzeugs am neuen Standort musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Sie soll in diesem Jahr beim Tag der offenen Tür der Immekather Feuerwehr erfolgen.
Zur Immekather Feuerwehr gehören 68 Mitglieder, davon sind 24 Aktive. Es gibt 60 Förderer. Dank ihrer Unterstützung konnte vieles angeschafft werden. Gesucht werden händeringend Kinder und Jugendliche, die in der Feuerwehr mit machen möchten, denn die Nachwuchsausbildung ist wichtig, um den Brandschutz auch für die kommenden Generationen absichern zu können.
Stadt-Bürgermeister Uwe Bartels betonte in seinem Grußwort ebenfalls, wie wichtig die Jugendarbeit und die Ausbildung der Einsatzkräfte sind. So sei es in der gesamten Einheitsgemeinde Klötze am Tage schwierig, bei Einsätzen genügend Atemschutzgeräteträger zusammen zu bekommen. Da einige „Feuerwehrfrauen“ von Männern aus anderen Orten „weggefangen“ wurden, sollten doch die jüngeren Mitglieder der Wehr auch versuchen, aus anderen Orten Frauen zur Immekather Feuerwehr zu bringen, regte der Bürgermeister an. Er dankte der Wehr für die Einsatzbereitschaft. Dem schloss sich Ortsbürgermeister Peter Gebühr an. Er war sich sicher, dass der Bau des neuen Gerätehauses bald auf den Weg gebracht werden kann.
16 Jahre, von 2004 bis 2020, war Uwe Randau in Immekath Wehrleiter. Er wurde an diesem Abend feierlich und mit viel Beifall von den Anwesenden verabschiedet. Uwe Randau wird weiterhin die Wehr unterstützen und in der Leitung mitarbeiten.