Tapsi ist betagt, aber neugierig

33 Jahre ist die frühere Klötzer Bärin Tapsi inzwischen alt. Seit 2012 lebt die betagte Dame im Bärenwald Müritz und ist aktuell noch in Winterruhe.
Klötze – Die Ankündigung des Klötzer Tiergehege-Fördervereins, den früheren Bärenkäfig umzugestalten, weckte Erinnerungen an die Zeit, als noch die Bären Bummi und Tapsi im Klötzer Tierpark wohnten. 2012 zogen die beiden Klötzer Bären in den Bärenwald Müritz bei Stuer um. Während der Vater Bummi im Jahr darauf eingeschläfert werden musste, erfreut sich seine Tochter Tapsi weiterhin bester Gesundheit. Aktuell hält sie noch Winterruhe, aber die Mitarbeiter vom Bärenwald hoffen, dass sie sich bald wieder auf dem großzügigen Gelände blicken lässt. „Natürlich ist Tapsi mit ihren inzwischen 33 Jahren schon eine ältere Bärendame“, berichtet Petra Konermann vom Bärenwald Müritz. Im Bärenwald gehe es Tapsi aber seit 2012 so richtig gut. „Aufgrund von Hüftproblemen ist sie nicht mehr ganz so agil unterwegs, wie noch vor einigen Jahren. Aber sie ist nach wie vor eine neugierige Bärin“, erzählt Petra Konermann weiter. Das medizinische Training nimmt Tapsi gut an: Sie wird darauf trainiert, selbstständig auf eine Waage zu gehen, damit die Tierpfleger ihr Gewicht überwachen können. Das sei gerade im fortgeschrittenen Bärenalter wichtig. Seit Anfang Dezember befindet sich Tapsi, wie viele der anderen Bären aus der Einrichtung auch, in der Winterruhe. Sie hat sich in einem Strohnest in einem Bärenhaus des Waldgeheges zur Ruhe gebettet. Das Nest hatten die Tierpfleger vorbereitet. Andere Bären überwintern auch in einer selbst gegrabenen Höhle. „Während der Winterruhe konnte unser Team Tapsi zwei Mal beobachten, wie sie kurz durch das Gehege gestreift ist und sich anschließend wieder in ihr Nest zurückgezogen hat“, berichtet Petra Konermann von den aktuellesten Aktivitäten der früheren Klötzer Bärin. Alle sind schon ganz gespannt, wann Tapsi die Winterruhe beendet. Die ersten Bären haben dies schon gemacht und bewegen sich wieder regelmäßig durch ihre Gehege. Die alte Bärendame genießt dagegen die Ruhe noch ein wenig. „Wann jeder Bär seine Winterruhe beendet, entscheidet er ganz allein“, weiß Petra Konermann. Das Jahr 2022 war für Tapsi nicht leicht, berichtet die Mitarbeiterin des Bärenwaldes weiter. Denn die Bärin musste die Trennung von ihrem langjährigen Partner Michal verkraften. Mit ihm war Tapsi nach dem Tod ihres Vaters Bummi während der Paarungszeit vergesellschaftet worden. Weil Tapsi sehr alt ist und nur halb so viel wiegt wie ihr Gefährte und sie zudem große Hüftprobleme hat, befürchteten die Tierpfleger, dass es beim heftigen Herumtollen der beiden Bären, gerade zur Paarungszeit, zu körperlichen Schäden bei der alten Bärendame kommen könnte. Um Tapsi zu schützen, wurde sie deshalb 2022 von ihrem langjährigen Partner getrennt. Die Winterruhe, die die Bärin bislang ungewöhnlicherweise gemeinsam mit ihrem Partner verbrachte, verlebt Tapsi nun zum ersten Mal wieder allein.