Neuer Löschbrunnen für Schwiesau

In fast allen Orten der Einheitsgemeinde Klötze ist die Löschwasserversorgung nicht ausreichend gesichert. Zu dem Ergebnis kommt die Risikoanalyse. Abhilfe wird durch das Bohren von Löschbrunnen geschafft
Klötze – „Die Löschwasserversorgung ist gerade im ländlichen Gebiet eine große Herausforderung“, heißt es in der Risikoanalyse, die der Klötzer Stadtrat für die Einheitsgemeinde beschlossen hat.
Da es nicht genügend zentrale Wasserentnahmestellen in Form von Hydranten gibt, müssen sich die Kommunen um unabhängige Entnahmestellen kümmern. Diese müssen gebaut und regelmäßig gepflegt werden, damit sie im Notfall Wasser zum Löschen zur Verfügung stellen. Die Problematik ist auch beim Land Sachsen-Anhalt bekannt. Deshalb wurden von der EU Fördermittel für Löschwasserentnahmestellen in Höhe von 1,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Unter den 28 Antragstellern, die gefördert werden, ist auch die Stadt Klötze. Bis 31. Dezember 2024 müssen die bewilligten Maßnahmen umgesetzt sein. Wie die Stadt Klötze auf AZ-Anfrage informiert, sind die Fördermittel für einen neuen Löschbrunnen in Schwiesau beantragt worden.
„Schwiesau besaß aufgrund des Mangels an unabhängigen Löschwasserentnahmestellen ohnehin Priorität für die Errichtung eines Löschbrunnens“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Deshalb wurden in dem Ort die Auswahlkriterien für das Förderprogramm erfüllt. Investiert werden in den neuen Brunnen etwa 26 000 Euro, wovon knapp 21 000 Euro förderfähig sind. Doch auch in Zukunft muss die Stadt in den Ortschaften weitere unabhängige Löschwasserentnahmestellen schaffen. Denn in der Risikoanalyse wird festgestellt, „dass eine ausreichende flächendeckende Absicherung mit ausreichend leistungsfähigen Löschwasserentnahmestellen aller bebauten Flächen gegenwärtig nicht gegeben ist“. Es soll ein Konzept erstellt werden, um das tatsächliche Leistungsvermögen der unabhängigen Löschwasserentnahmestellen zu ermitteln. Auch soll geprüft werden, ob ortsansässige Unternehmer bereit sind, sich an den Kosten für die Löschwasserbereitstellung zu beteiligen.
Die Risikoanalyse listet für jeden Ort auf, wie der Stand der Löschwasserversorgung ist. Für Schwiesau heißt es dort zum Beispiel, dass die „Löschwasserversorgung nicht auskömmlich“ ist. Empfohlen wird auch, in Nesenitz eine unabhängige Löschwasserentnahmestelle einzurichten, da es in der Vergangenheit Probleme mit der Löschwasserversorgung aus Hydranten gab. Zusammenfassend kommt die Risikoanalyse zu dem Ergebnis, dass die Nichtabdeckung bebauter Fläche in Wohngebieten bei 5,9 Prozent liegt. In Gewerbe- und Industriegebieten sind jeweils 4,8 Prozent der Fläche nicht abgedeckt. Deshalb sei die Verbesserung der Sicherstellung der Löschwasserversorgung „eine wesentliche Aufgabe der nahen Zukunft“.