Stadt Klötze übt bei Baugebieten Zurückhaltung

Während andere Kommunen wegen fehlender Bauwilliger in finanzielle Nöte geraten, hält sich die Stadt Klötze bei der Vermarktung von Bauplätzen zurück.
Klötze – Verfolgt man die Tagesordnungen bei den städtischen Sitzungen in der Einheitsgemeinde Klötze, müsste es eigentlich einen Bau-Boom in der Region geben.
Denn es vergeht keine Sitzung, in der nicht Bauleitplanungen für Einfamilienhäuser auf der Tagesordnung stehen. Doch die allgemeine Wirtschaftskrise mit Kostensteigerungen und Lieferschwierigkeiten hat viele Bauherren in die Bredouille gebracht. Und damit auch die Kommunen, die in großem Stil Baugebiete ausgewiesen haben.Das ist bei der Stadt Klötze zwar nicht der Fall, denn die Stadt selbst hat nur wenige Bauplätze, die sie selbst vermarktet. Für das neue Baugebiet an der Bleiche in Klötze wurde die Vermarktung an die Wohnungsbaugesellschaft übertragen, bei anderen Bauvorhaben handelt es sich meist um private Antragsteller, die in einem Ort eine Lückenbebauung vornehmen wollen. Und dennoch: Auch auf sie hat die Finanzkrise Auswirkungen. Für den Bereich der Einheitsgemeinde Klötze wurden 2022 insgesamt 48 Bauanträge im Bauordnungsamt eingereicht, teilt der Altmarkkreis mit.
Der Blick auf die Kernstadt Klötze zeigt, dass im Baugebiet Bleiche zwei Eigenheime wachsen, das Gebiet an den Mergelkuhlen, mitten im Wohngebiet An der Wasserfahrt gelegen, ist noch unbebaut. Wie Gordon Strathausen vom Klötzer Bauamt informiert, sind noch nicht alle Bauplätze dort vergeben. „Die aktuellen Baukosten mögen ein Grund dafür sein“, vermutet er. Auch die Stadt selbst sei ja bei ihren Maßnahmen ebenfalls von den gestiegenen Kosten betroffen. Die Verwaltung sei aber zuversichtlich, „in absehbarer Zeit weitere Bauplätze zu vergeben“. Denn es gebe nach wie vor Anfragen von Bauwilligen, die ein Grundstück suchen. Bislang sind vier der acht Bauplätze im Gebiet An den Mergelkuhlen vergeben. Die Stadt Klötze ist bei der Eigenvermarktung von Baugebieten bislang sehr zurückhaltend. So werden neben den Mergelkuhlen nur noch drei Bauplätze im Baugebiet Am weißen Berg in Lockstedt von der Stadt angeboten. Pläne, weitere Bauplätze am Soll in Klötze auszuweisen, liegen bislang auf Eis. Zum Glück, lässt sich mit Blick auf Finanzkrise und Vermarktungsprobleme, die andere Kommunen mit großen Baugebieten hart treffen, feststellen.