Keine Sprechstunden für Behinderte in Klötze

Weil der Behindertenbeauftragte erkrankt ist, gibt es in Klötze schon ein halbes Jahr lang keine Sprechstunden für Betroffene. Bis zur neuen Legislaturperiode wird sich daran auch nichts ändern, aber es gibt Alternativen.
Klötze – Wer Fragen oder Probleme im sozialen Bereich hat, für den sind häufig der Behinderten- oder Seniorenbeauftragte einer Kommune der erste Ansprechpartner.
Umso wichtiger ist es, dass diese Stellen auch besetzt sind. In der Einheitsgemeinde Klötze gibt es damit aktuell Probleme, wie beim jüngsten Stadtrat deutlich wurde. „Der Behindertenbeauftragte sollte doch monatliche Sprechstunden in Klötze anbieten“, erinnerte Stadtratsmitglied Thomas Korell bei der Sitzung. Ob es diese – wie abgesprochen – einmal im Monat gebe, wollte der AfD-Fraktionsvorsitzende von der Verwaltung wissen. Wie Bürgermeister Uwe Bartels antwortete, ist der Klötzer Behindertenbeauftragte, der auch für den Altmarkkreis diese Aufgabe wahrnimmt, seit längerer Zeit erkrankt. Deshalb konnte es vor Ort seit etwa einem halben Jahr keine Sprechstunden geben. Generell stelle die Stadt nur die Räumlichkeit zur Verfügung. Ob und wie die Sprechstunde genutzt wird, sei nicht bekannt. Thomas Korell hakte nach, ob eine Abhilfe für die ausfallenden Sprechstunden geschaffen werde. Dazu informierte Hauptamtsleiter Matthias Reps, dass die Verwaltung selbst erst seit Kurzem von dem Problem Kenntnis erhalten habe.
„Der Kreis muss sich dazu ja auch positionieren“, erinnerte Bürgermeister Uwe Bartels an die Doppelfunktion des Beauftragten. Kommissarisch werde die Aufgabe vom Landesbehindertenbeauftragten wahrgenommen, informierte Matthias Reps die Stadträte weiter. Wer ein Anliegen hat, könne sich an diesen wenden. „Wie viele Leute die Sprechstunden bislang genutzt haben, können wir nicht beurteilen“, so Reps weiter. „Dem Landkreis ist bekannt, dass der Behindertenbeauftragte erkrankt ist“, teilt Birgit Eurich von der Pressestelle des Altmarkkreises auf AZ-Anfrage mit. Es liegen keine Informationen zum Zeitraum der Erkrankung vor. Grundsätzlich werde der Behindertenbeauftragte vom Kreistag gewählt. „Mit der neuen Legislaturperiode wird eine Neubesetzung angestrebt“, kündigte sie an. Bewerber können sich beim Altmarkkreis melden. Die Legislaturperiode endet Mitte 2024. Wer aktuell eine Frage oder ein Anliegen hat, mit dem sich der Behindertenbeauftragte beschäftigen soll, kann sich alternativ an das Sozialamt des Altmarkkreises wenden, erläutert Birgit Eurich auf AZ-Anfrage weiter.