Einsturzgefahr beim Turm von Trippigleben

Am Kirchturm von Trippigleben besteht Einsturzgefahr. Doch eine Notsicherung des Fachwerkturms mit Holzbalken, wie dies bei Nachbarkirchen geschehen ist, ist nicht möglich.
Trippigleben – Dass es Ende 2022 vom Ortschaftsrat Trippigleben mit dem Satz „Die Kirche gehört ins Dorf“ ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Gotteshauses gab, hat beim Kirchenkreis Salzwedel für Erleichterung gesorgt. „Das ist ein starkes Zeichen gegenüber potenziellen Fördermittelgebern“, schätzt Rainer Wellkisch ein. Er ist der Baupfleger des Kirchenkreises und die Fachwerkkirche am Drömlingsrand gehört zu seinen Sorgenkindern. Um die genauen Schäden des maroden Gebäude feststellen zu lassen, hatte das kirchliche Verwaltungsamt ein Holzschutzgutachten und eine statische Einschätzung über das gesamte Gebäude erarbeiten lassen, informiert Rainer Wellkisch weiter. „Große Teile des Turmes und auch des Kirchenschiffs sind in Mitleidenschaft gezogen“, erläutert der Baupfleger. Eine umfangreiche Sanierung des Fachwerks ist notwendig. Dazu müssen viele Bauteile ausgewechselt beziehungsweise möglichst denkmalgerecht saniert werden. Das ist nicht nur kompliziert, sondern auch teuer. Baldiges Handeln ist aber zwingend notwendig. Denn: „Es besteht eine akute Gefahr für den Turm und eine latente Gefahr für die restlichen Teile der Kirche“, informiert Rainer Wellkisch. Deshalb sollte die Sanierung nicht zu lange aufgeschoben werden. Allerdings gibt es ein Problem: die fehlenden finanziellen Möglichkeiten. Deshalb wird vom kirchlichen Verwaltungsamt eine Zwischenlösung angestrebt. Diese besteht darin, die akute Einsturzgefährdung des Kirchturmes zu verhindern. Erfahrung damit hat der Baupfleger schon. Aber: „Eine Notsicherung des Turmes wie in Wenze ist aufgrund der Vielzahl der Schäden nicht möglich“, erklärt er. Denn dazu müssten sehr umfangreiche Sanierungsarbeiten stattfinden. Eine Lösung ist das Abtragen des Fachwerkturmes. Denn dies müsste auch bei einer Sanierung des Gotteshauses ohnehin geschehen. Aber auch dabei gibt es in Trippigleben ein Problem: Das Dach des Kirchenschiffs lehnt sich gegen den Turm und ist somit auch „konstrutktiv gefährdet“, informiert Rainer Wellkisch. Dort müssten dann ebenfalls umfangreiche Sicherungen eingebaut werden. „Den Turmstumpf gegen Nässe abzusichern und das offene Schiffdach zu schließen, ist unwirtschaftlich“, so der Baupfleger weiter. Deshalb habe das kirchliche Verwaltungsamt vorgeschlagen, als Zwischenlösung ein Notdach einzubauen. Neben den baulichen Problemen gibt es noch das Problem der Finanzierung der notwendigen Maßnahmen. „Ohne Fördermittel kann die Kirchengemeinde die Arbeiten nicht finanzieren“, teilt Rainer Wellkisch mit. Vom Kirchenkreis gibt es eine finanzielle Unterstützung. Auch die Landeskirche wurde schon angefragt. „Die restlichen Fördertöpfe müssen wir noch eruieren“, kündigt der Baupfleger an. Auch die Kirchengemeinde muss erfahrungsgemäß ihren Beitrag bei einer Sanierung leisten. Diese ist in Trippigleben nicht sehr groß. Dass sich Kirchengemeinde und politische Gemeinde für den Erhalt des Gebäudes stark machen wollen, ist wichtig. Da die Kirche ein Einzelbaudenkmal ist, besteht eine Erhaltungspflicht.