In letzterem Ort wird aktuell die Lindenallee beschnitten. Aber auch in der restlichen Einheitsgemeinde laufen Baumpflegearbeiten „im Rahmen unseres finanziellen Leistungsvermögens“, erklärt Kalbes Bürgermeister Karsten Ruth auf Nachfrage der Altmark-Zeitung. Denn 50 000 Euro stehen laut des Haushaltsplans für alle Pflegearbeiten und Ortschaften zur Verfügung. Bei der Anzahl der Ortschaften, des Personals im technischen bzw. grünen Bereich sowie des Budgets könne die Verwaltung nicht jedem Wunsch aus jedem Ort gleichzeitig nachkommen. Zumal ein großer Teil der Pflegeschnitte nicht aus Gründen der Gefahrenabwehr erforderlich ist, denn dann muss die Stadt tätig werden, sondern aus Gründen der Ästhetik geäußert werden. In anderen Fällen wiederum, weil im Herbst nicht viel Laub anfallen soll oder die voll bewachsene Krone die Zimmer des Hauses verdunkeln. Legitime Wünsche, aber trotzdem nicht die Maßstäbe, die die Kommune zum Handeln verpflichten. Diese gelten gesetzlich als freiwillige Aufgaben, die Stadt muss dahingehend achtsam wirtschaften.
„Ich möchte, dass die Ortsbürgermeister in die Situation versetzt werden, dass sie ihren Bürgern auf Nachfrage sagen können, wann ihre Ortslage für Pflegeschnitte wieder dran ist“, erklärt Ruth. In Absprache mit den Ortsbürgermeistern möchte die Verwaltung ein rotierendes System für Pflegeschnitte alle drei bis fünf Jahre entwickeln. Die Orte sollen im Wiederholungsrhythmus für Jahre festgelegt werden.
Trotzdem kann auch nicht zu streng geplant werden. „Wir müssen aber auch realistisch sein, dass die Bäume in den Ortslagen nur ein Teil des Problems sind“, macht Ruth deutlich. Es gibt insgesamt 900 Kilometer Ländliche Wege in der Einheitsgemeinde, die teils auch einen hohen Pflegeanspruch erzeugen. Hinzu kommen beliebte Radwege und Parkanlagen und unerwartete Problemstellen. „Auch da sind immer wieder Pflegemaßnahmen erforderlich, die bei der Finanzierbarkeit aller Wünsche berücksichtigt werden müssen“, weiß der Bürgermeister.