Die Wpd AG ist „die erste, die auf die Stadt zugekommen ist“, erklärte Karsten Ruth. Die verschiedenen Betreiber der bestehenden Windparks auf dem Gebiet der Einheitsgemeinde Kalbe können die Kommune finanziell an den Altanlagen beteiligen, müssen es aber nicht. Ruth äußerte im Stadtrat die Hoffnung, dass der Wpd nun auch weitere Betreiber folgen werden und die Kommune an den Einnahmen der Windparks beteiligen. Der Vertrag der Stadt Kalbe mit der Wpd umfasst drei alte Windkrafträder, die es noch zwischen Jeetze und Kahrstedt gibt, erklärte Katrin Bender, Teamleiterin Projektentwicklung bei Wpd, die als Vertreterin des Unternehmens nach Kalbe gekommen war. Durch die Stromerzeugung jeder Anlage könnte die Stadt etwa 23 000 Euro pro Anlage und somit rund 70 000 Euro im Jahr einnehmen. Die erste Zahlung soll aus diesem Jahr im kommenden ausgezahlt werden. Das Geld fließt in den Haushalt und steht dort der Kommune zur freien Verfügung. Von Vorteil ist es, dass laut des Gesetzes die Kommunen beteiligt werden, die in einem Zwei-Kilometer-Radius liegen. In diesem Fall befinden sich die Windräder nur im Einheitsgemeindegebiet, also profitiert allein die Stadt Kalbe.
Kurz vor Vertragsunterzeichnung wies Karsten Ruth die Stadträte darauf hin, dass künftig in puncto Windparks wohl noch „deutlich mehr zukommt“. Denn am 1. Februar trat das „Wind-an-Land-Gesetz“ in Kraft. Die Bundesregierung will damit den Ausbau der Windenergie vorantreiben, damit sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 verdoppelt. Auch für das Land Sachsen-Anhalt gelten die dafür bereit zu stellenden 2,2 Prozent der Flächen „definitiv und verbindlich“, erklärte Ruth, und somit auch für die Altmark. Bisher sind lediglich 0,9 Prozent der Fläche mit Windkraftanlagen bebaut, das geltende Gesetz sieht also „mindestens eine Verdoppelung“ vor, so Karsten Ruth.