Trotzdem ließ der Schuhmacher sich nicht entmutigen und übte seinen Beruf weiterhin aus. Er hatte in Arendsee, Bismark und Mieste sogar Annahmestellen. Fast drei Jahrzehnte unterstützten ihn seine Mutter Margrit und Ehefrau Simone bei der Annahme und Ausgabe der Aufträge in der Kundenbetreuung, beispielsweise wenn die Sirene ging und Maik Bock als Feuerwehrmann während seiner Öffnungszeiten ausrückte. Beide Frauen verstarben innerhalb der vergangenen zwei Jahre.
Seit 2019 ist Maik Bock selbst gesundheitlich eingeschränkt. In den vergangenen Jahren stiegen zusätzlich allgemeine Kosten, allein der Jahresbeitrag der Handwerkskammer hat sich verdoppelt. Und „Corona war der endgültige Bruch“, sagt Bock. Sein Werkstattmaterial wird er nach und nach verkaufen, eventuell ergibt sich sogar ein Interessent, der die komplett funktionierende Werkstatt kaufen will. „Ansonsten bleibt sie lange stehen, damit ich meine eigenen Schuhe reparieren kann.“
Einen Lieferanten hatte er seit 30 Jahren, mit dem er die Zusammenarbeit sehr geschätzt hat. Aber „schweren Herzens muss ich diesen Schritt jetzt machen, und es tut mir so unendlich leid, nach 33 Jahren nicht mehr für meine liebe Kundschaft da zu sein“.