Für die Kinder sei der Lehrermangel „das Allerschlimmste, wir Eltern müssen einfach was tun“, erklärte Ilka Zitzewitz-Pawelski und bat, dass auch die Kommunalpolitik sich mit dem Thema auseinandersetze. Eventuell sei die Bereitstellung kommunaler Wohnungen für beispielsweise Referendare möglich.
Kalbes Bürgermeister Karsten Ruth bedankte sich bei den beiden Elternvertreterinnen, denn „das Thema geht auch an uns nicht vorbei“. Der Bürgermeister war selbst beim Quereinsteiger-Infoabend des Landesschulamtes anwesend. Zwar ist die Kommune nicht Träger der Sekundarschule, aber der Grundschulen Kalbe und Brunau, die ebenfalls Unterstützung im Kollegium brauchen.
Von der schwierigen Situation in der Sekundarschule sei die Kommune doppelt betroffen, so Ruth. Zum einen sei es sehr problematisch, dass Schülern der Einheitsgemeinde, die hier ihren Abschluss machen, durch weggebrochene Fächer ganze Berufszweige und -wege verbaut werden könnten. Zum anderen habe die Kommune mit Kalbe als Grundzentrum ohnehin „schwer zu kämpfen“, erklärte der Bürgermeister. Wenn dann noch ein Schulstandort verloren geht, mindert dies die Attraktivität für junge Familien, in Kalbe zu leben. Doch die Stadt habe, machte Ruth nochmals deutlich, „keine Personalhoheit“ für die Sekundarschule. Angesichts der begrenzten Finanzen der Stadt, könne man kein Stipendienprogramm wie „Gardelehrer“ der Nachbarkommune anbieten, „das ist für uns nicht leistbar“. Die Wohnungen, die der Kommune gehören, hätten auch keinen solchen Standard, der Lehr-Interessenten besonders attraktiv erscheinen würde. Trotzdem sollten die Eltern „immer wieder rühren“ und auf sich aufmerksam machen. Denn letztlich liege das Problem nicht bei der Lehrerschaft, sondern „ist politisch“. Die Stadt unterstütze dies mit den Mitteln, die möglich sind. So dankten die Elternvertreterinnen bei der Gelegenheit dem Bürgermeister und Renate Ahlfeld vom Ordnungsamt für die zügig erteilte Genehmigung, dass sie am Sonnabend im Stadtgebiet Banner aufhängen durften, die auf die Probleme aufmerksam machen. Stadtratsvorsitzende Ortrun Cyris erklärte abschließend: „Wir sind sehr berührt von dem Thema, weil es uns alle betrifft.“ Die Kalbenser Gremien würden nochmals dazu beraten.