Das baufällige Haus zwischen der Hausnummer 24 und 22 an der Rathausstraße hat die Künstlerstadt Kalbe im Jahr 2016 erworben. „Wir haben das Haus damals schon als Ruine gekauft“, verdeutlicht Corinna Köbele, Initiatorin der Künstlerstadt Kalbe, auf Nachfrage der Altmark-Zeitung.
Die Künstlerstadt konnte bisher nichts an dem Gebäude erneuern, weil Sanierungen immer nur mit Fördergeld und entsprechenden Eigenmitteln möglich sind, erklärt Corinna Köbele. Und Fördergeld erhält die Künstlerstadt nur begrenzt. Die nötigen Eigenmittel aufzubringen, sei schwierig. Zumal die Künstlerstadt derzeit noch Bauarbeiten am Kulturhof durchführt sowie am Vierseitenhof an der Gerichtstraße, der erst vor wenigen Monaten gekauft wurde.
Corinna Köbele ist auch dankbar, dass Bernd Minak die kleineren Reparaturen durchführen lässt. Irgendwann soll etwas an dem Gebäude gemacht werden. Aber dafür ist Geld notwendig, verdeutlicht Corinna Köbele, die selbst auch sagt, dass das Haus „kaputt“ ist und etwas gemacht werden muss. Dafür ist aber voraussichtlich viel Geld notwendig. Denn an dem Haus gibt es mehrere Schäden, die von außen sichtbar sind.
Wie Bernd Minak erzählt, sind immer wieder Dachziegel lose. Einige sind schon auf seinen Hof gefallen. Der Kalbenser hat bereits an seinem eigenen Dach den Giebel erneuern müssen, damit keine Schäden durch das baufällige Haus entstehen. Beispielsweise durch Feuchtigkeit wegen der fehlenden Dachziegel. Auch hat er vor einiger Zeit Geräusche in dem Haus gehört, wie sie von Mäusen oder Ratten verursacht werden. Im Dach befindet sich auch ein großes Loch, angrenzend an ein anderes bewohntes Haus. Außerdem fehlt zur Straßenseite eine Fensterscheibe. Der Innenhof ist überwuchert. Eine Rankelpflanze wächst am Haus entlang, auch an der Mauer zu den benachbarten Grundstücken. Mehrmals schneidet Bernd Minak die Pflanze im Jahr zurück, aber diese wächst immer wieder nach. Sogar schon auf sein Grundstück, ärgert er sich. Er musste bereits sein Hoftor anpassen, weil es verzogen war und nicht mehr richtig geöffnet werden konnte.
Das Haus zwischen den Nummern 22 und 24 steht schon seit vielen Jahren leer. Bernd Minak sagt, schon seit der innerpolitischen Wende in Deutschland. Das Gebäude wurde nicht als Wohnhaus genutzt. Mehrere Dienstleister waren dort untergebracht. Unter anderem eine Schuhmacherwerkstatt, Druckerei und Müllabfuhr.