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Kalbenser Feuerwehrleute engagieren sich zusätzlich für CBRN-Einsätze

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Von: Ina Tschakyrow

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Feuerwehrleute
Der CBRN-Erkundungswagen für den Altmarkkreis Salzwedel steht in Kalbe. Die Mitglieder der Ortswehr engagieren sich dafür zusätzlich. © Maik Bock

Der CBRN-Erkundungswagen für den Altmarkkreis Salzwedel steht in Kalbe. Die Mitglieder der Ortswehr Kalbe engagieren sich dafür zusätzlich neben ihren regulären Diensten und Einsätzen.

Kalbe – Zu einem Einsatz, bei dem Chlorgas ausgetreten sein könnte, wurde der CBRN-Erkundungswagen am 10. Juli in Dähre alarmiert. Mit diesem Fahrzeug, das bei chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren eingesetzt wird, konnte festgestellt werden, dass kein Chlorgas aus dem Freibad ausgetreten ist.

Der CBRN-Erkundungswagen steht in Kalbe. Von dort ist das Fahrzeug mit Einsätzkräften der dortigen Ortsfeuerwehr im gesamten Altmarkkreis Salzwedel im Einsatz. Das Spezialfahrzeug ist Teil des Fachdienstes ABC (atomare, biologische, chemische Gefahren) des Altmarkkreises Salzwedel und Teil des Bevölkerungsschutzes des Bundes. Jeder Landkreis in Deutschland hat vom Bund solch einen CBRN-Erkundungswagen erhalten. Das Fahrzeug steht seit dem Jahr 2002 in Kalbe.

Bürokratie und fehlendes Geld

Weil der CBRN-Erkundungswagen ein Fahrzeug des Bundes ist, seien Anschaffungen schwierig, sagte Ortswehrleiter Ramón Rulff. Wie André Lammek, Verantwortlicher für den CBRN-Erkundungswagen, bei der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Kalbe ergänzte, werden „fehlende Sachen erst nach sechs Monaten oder länger ersetzt“. Bei der Bearbeitung von Sachschadensmeldungen komme es „leider sehr oft zu Verzögerungen“, so André Lammek weiter. Gründe dafür seien laut ihm die Bürokratie und fehlende Finanzmittel. Wie der Verantwortliche verdeutlichte, sei der Altmarkkreis Salzwedel nur bei der Weitergabe der Meldungen an das Landesverwaltungsamt beteiligt.

Es entstehe das Gefühl, sagte André Lammek, dass „diese Themen nur sehr zaghaft ernst genommen werden“, aber „trotzdem erwarten alle, dass wir unter diesen Bedingungen im Einsatzgeschehen zu 100 Prozent funktionieren“.

Mehr für Bevölkerungsschutz unternehmen

Auch gebe es laut des Verantwortlichen für den CBRN-Erkundungswagen seitens der Politik für den Bevölkerungsschutz mehr zu tun. Wie André Lammek erklärte, seien wegen der Ereignisse in den vergangenen drei Jahren Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge wieder präsenter. Allerdings wisse nicht jeder Bürger, wie er sich zu verhalten hat, wenn von den Sirenen bestimmte Tonabfolgen zu hören sind. „Wessen Aufgabe ist es, das zu schulen?“, fragte André Lammek.

Er erklärte, dass „weitere ausgebildete Kameraden“ benötigt werden, um auch zukünftig die Einsätze fahren zu können. Diejenigen, die das Fahrzeug in Kalbe besetzen und bei Einsätzen alarmiert werden, sind Mitglieder der Kalbenser Ortsfeuerwehr sowie aus umliegenden Ortschaften. Diese fahren auch bei Einsätzen wie Bränden, Verkehrsunfällen, etc. raus. Die Einsätze mit dem CBRN-Erkundungswagen sind zusätzlich.

Spezielle Lehrgänge

Um mit den verschiedenen Messgeräten umgehen zu können, werden Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Heyrothsberge besucht. Diese Lehrgänge sind zeitintensiv, sodass es bei den Interessierten oftmals Probleme mit dem Arbeitgeber gebe. Einsatzkräfte, die Interesse haben, nehmen oftmals auch schon andere wichtige Aufgaben in der Feuerwehr wahr, ergänzte André Lammek, der informierte, dass im vergangenen Jahr 136 Stunden ehrenamtlich neben dem regulären Feuerwehrdienst von den Einsatzkräften des CBRN-Erkundungswagens geleistet wurden. Es fanden zehn Dienste statt, bei denen es unter anderem um Messtechnik ging. Zudem werden alle zwei Wochen die Geräte auf ihre Einsatzbereitschaft geprüft. Vier Einsätze gab es.

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