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Kakerbeck: Keine Auskunft zur Reithalle? Kein Zuschuss!

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Von: Hanna Koerdt

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Die Reithalle in Kakerbeck
Wie viel nimmt der TuS Kakerbeck durch die Vermietung der Reithalle ein? Das will der Ortschaftsrat wissen und gibt vorher kein Budget für den Verein frei. © Hanna Koerdt

Mit 500 Euro aus dem Ortsbudget möchte der Ortschaftsrat Kakerbeck den TuS Blau-Weiß Kakerbeck bezuschussen. Aber erst, wenn der Verein offenlegt, welche Einnahmen er für die Reithalle erwirtschaftet. Das scheint ein Problem zu sein.

Kakerbeck – „Die 500 Euro könnt Ihr behalten, so nicht“, ärgerte sich Horst Schernikau im Kakerbecker Ortschaftsrat. Es ging um Brauchtumsgeld: 500 Euro für den Sportverein, dessen Vorsitzender Schernikau ist, liegen quasi auf Eis. Der Ortschaftsrat gibt den Zuschuss erst frei, wenn der Sportverein, genauer die Sektion Reiten, den Rat über die Einnahmen und Ausgaben informiert.

Das Thema wurde von Markus Arnold und zwei weiteren Mitgliedern der Sektion Reiten während der Einwohnerfragestunde angesprochen. Denn bereits im November hatte der Ortschaftsrat über die Verteilung des diesjährigen Budgets beraten. Der Ortschaftsrat kritisierte, dass der Sportverein nicht genug durch die Nutzungsentgelte für die Reithalle erwirtschaftet und deshalb Kosten für die Kommune – schon seit 1997 pachtet der Sportverein die Reithalle von dieser – anfallen. Dass Unterhaltungskosten nicht gezahlt wurden „ist uns suspekt, wir haben eigentlich genug Einnahmen“, erklärte Markus Arnold und wollte wissen, was es mit dem Entschluss des Ortschaftsrates auf sich hat. „Die Kosten sind gezahlt“, stellte Horst Schernikau richtig. Die Mietkosten sollen aber deckend sein, erklärte Ortsbürgermeister Ulf Kamith. Die Versicherung würde zwar die Stadt tragen, dies hatte der Stadtrat 2019 so beschlossen, aber im Gegenzug verpflichtete sich der TuS Kakerbeck ,seine Einnahmesituation regelmäßig gegenüber der Stadt offenzulegen. Wenn sich diese verbessern würde, sollte es eine Vertragsanpassung geben. Die Ratsmitglieder sind der Meinung, dass die Sektion Reiten bzw. der Sportverein selbstständig durch eine Erhöhung der Einnahmen dafür sorgen soll, dass sich die Situation verbessert.

Doch wie ist die Einnahmesituation überhaupt? Heiko Fankhänel erklärte, dass der Ortschaftsrat seit mehreren Jahren immer wieder fordere, dass der Sportverein seine Einnahmen und Ausgaben für die Reithalle offenlegt. „Bis jetzt gab es keine Aufstellung“, kritisierte Fankhänel. „Wir haben keinen Überblick“, schloss sich Steffen Lötge der Kritik an und Remo Schwerin bemängelte außerdem, dass man auch nicht wisse, wer die Reithalle für welche Zwecke nutzt.

Der Ortschaftsrat ging in der Diskussion noch weiter: Das Objekt müsse erhalten werden. In diesem Sinne müssten „die Einnahmen so gestaltet werden, dass Rücklagen gebildet werden können“, erklärte Kamith. Er habe schon gesagt, dass durch die Vermietung „keine 1500 Euro zusammenkommen“, antwortete Schernikau, der nicht nur Sportvereinschef ist, sondern auch Mitglied des Ortschaftsrates. Was der Ortschaftsrat sich wünscht, könne nicht erwirtschaftet werden. Es sei aber „auch nicht so, dass wir kein Geld haben, um was zu machen“, so Schernikau, der allerdings nicht weiter darauf einging, der Aufforderung des Rates zur Offenlegung der Einnahmesituation nachzukommen. Unter den Umständen werde man auf den Zuschuss verzichten, gab Schernikau zu verstehen. Die Mitglieder der Sektion Reiten hingegen äußerten, dass die Angelegenheit zunächst vereinsintern besprochen werden müsse.

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