Die Schneeglöckchen stünden unter Naturschutz, führte Ruth Schwarzer auf, bevor sie zu ihrer eigentlichen Frage kam: Zwar sei ein gewisser Verlust der Frühblüher durch die notwendigen Arbeiten im Kurpark nicht zu vermeiden, wusste Schwarzer, aber „was können wir tun, dass das nicht noch stärker beeinträchtigt wird?“, wollte die Kalbenserin wissen und schlug wegen des schon seit geraumer Zeit völlig verwässerten Bodens im Park vor, „mit einem Spaten“ reinzugehen, „damit das Wasser abläuft“.
Die Frühblüher hatten die Verwaltung, Landschaftsplanerin und Fachfirmen „von Anfang an beschäftigt“, bestätigte Karsten Ruth. Die Arbeiten im Kurpark mussten vor einigen Wochen gestoppt werden, da der Boden stark verwässert und aufgeweicht ist. Dafür sorgten allerdings nicht nur die jüngsten Regentage.
Schon zuvor war der Boden zu weich geworden. Eigentlich hatte die Verwaltung den Stau zum Teich geschlossen, damit der Wasserstand im Liebesinselteich und an den umliegenden Wasserläufen niedrig ist und der Boden trocken bleibt. Er sollte dadurch nicht so stark nachgeben und aufgewühlt werden, wenn dort schwere Forstmaschinen arbeiten, um die Bäume zu fällen bzw. den Boden für die Nachpflanzungen vorzubereiten. Doch ein Unbekannter hat „das Stauwerk gezogen und somit noch mehr Wasser eingeführt“, erklärt der Bürgermeister auf Nachfrage der AZ.
Würden die Arbeiten trotzdem einfach fortgesetzt, würden die Frühblüher wohl komplett verloren gehen. Das Problem sei aber, dass es für die gesamten Maßnahmen im Kurpark nur ein enges Zeitfenster gibt. Auch, um Fördergeld zu beanspruchen. Die Stadt ersuche deshalb aktuell um einen Ausnahmefall, eben „um die Frühblüher zu retten“, berichtete Karsten Ruth im Stadtrat. Parallel werde demnächst aber schon mit Nachpflanzungen begonnen, und zwar auf „den Flächen, die schon beräumt und betretbar sind, im Wesentlichen wegbegleitend“, erklärt der Bürgermeister gegenüber der AZ.