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Kurpark Kalbe: Können Schneeglöckchen noch wachsen?

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Von: Hanna Koerdt

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Der Kurpark Kalbe nach den Fällungen
Kalbes Kurpark ist schon seit einiger Zeit extrem verwässert, nach den Regenfällen und weil jemand Unbekanntes das Stauwerk des Teiches geöffnet hat. Schwere Maschinen würden die Böden derart aufwühlen, dass die Frühblüher wohl keine Chance mehr hätten, künftig wieder zu wachsen. © Hanna Koerdt

Die Arbeiten im Kalbenser Kurpark mussten ausgesetzt werden. Der Boden ist so verwässert, dass bei den Arbeiten die Frühblüher gefährdet wären. Doch wie geht es dort jetzt weiter?

Kalbe – Zu dieser Jahreszeit lockte ein besonderer Anblick viele Spaziergänger in den Kalbenser Kurpark: Schneeglöckchen bedeckten den Boden großflächig weiß und grün. Doch derzeit ist davon nichts zu sehen. Stattdessen eine braune, gerodete Fläche, bedauerte am Donnerstagabend Ruth Schwarzer, die den Kurpark im Zuge der Einwohnerfragestunde ansprach. Sie wollte wissen, wie es dort weitergeht.

Die Schneeglöckchen stünden unter Naturschutz, führte Ruth Schwarzer auf, bevor sie zu ihrer eigentlichen Frage kam: Zwar sei ein gewisser Verlust der Frühblüher durch die notwendigen Arbeiten im Kurpark nicht zu vermeiden, wusste Schwarzer, aber „was können wir tun, dass das nicht noch stärker beeinträchtigt wird?“, wollte die Kalbenserin wissen und schlug wegen des schon seit geraumer Zeit völlig verwässerten Bodens im Park vor, „mit einem Spaten“ reinzugehen, „damit das Wasser abläuft“.

Die Frühblüher hatten die Verwaltung, Landschaftsplanerin und Fachfirmen „von Anfang an beschäftigt“, bestätigte Karsten Ruth. Die Arbeiten im Kurpark mussten vor einigen Wochen gestoppt werden, da der Boden stark verwässert und aufgeweicht ist. Dafür sorgten allerdings nicht nur die jüngsten Regentage.

Schon zuvor war der Boden zu weich geworden. Eigentlich hatte die Verwaltung den Stau zum Teich geschlossen, damit der Wasserstand im Liebesinselteich und an den umliegenden Wasserläufen niedrig ist und der Boden trocken bleibt. Er sollte dadurch nicht so stark nachgeben und aufgewühlt werden, wenn dort schwere Forstmaschinen arbeiten, um die Bäume zu fällen bzw. den Boden für die Nachpflanzungen vorzubereiten. Doch ein Unbekannter hat „das Stauwerk gezogen und somit noch mehr Wasser eingeführt“, erklärt der Bürgermeister auf Nachfrage der AZ.

Würden die Arbeiten trotzdem einfach fortgesetzt, würden die Frühblüher wohl komplett verloren gehen. Das Problem sei aber, dass es für die gesamten Maßnahmen im Kurpark nur ein enges Zeitfenster gibt. Auch, um Fördergeld zu beanspruchen. Die Stadt ersuche deshalb aktuell um einen Ausnahmefall, eben „um die Frühblüher zu retten“, berichtete Karsten Ruth im Stadtrat. Parallel werde demnächst aber schon mit Nachpflanzungen begonnen, und zwar auf „den Flächen, die schon beräumt und betretbar sind, im Wesentlichen wegbegleitend“, erklärt der Bürgermeister gegenüber der AZ.

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