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Fahne des Kakerbecker Fechtvereins wird restauriert

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Von: Ina Tschakyrow

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Frau und Fotos
Wilma Schulz zeigt Fotos von der Fahne des Kakerbecker Fechtvereins, die derzeit restauriert wird. © Ina Tschakyrow

Die Fahne des Kakerbecker Fechtvereins wird derzeit restauriert. Dafür sammelt der Heimat- und Kulturförderverein noch Spenden.

Kakerbeck – „Viel Wenig macht ein Viel. Vereinte Kräfte führen zum Ziel.“ – Das steht auf der Fahne des Fechtvereins, der im Jahr 1903 in Kakerbeck gegründet wurde. Die Fahne lässt der Heimat- und Kulturförderverein derzeit in Halle von einer Fachfirma restaurieren, erzählt die Vereinsvorsitzende Wilma Schulz und zeigt Fotos von der Fahne.

Die Rückseite besteht weiterhin aus heller Seide. „Die Rückseite ist sehr kaputt“, sagt Wilma Schulz, die Seide sei zerschlissen, die Fransen teilweise ab. Die Fahne wird per Hand restauriert, auch die vielen Stickereien, erzählt sie. Die Restaurierung wird voraussichtlich bis April dauern. Verziert wurde die Vorderseite der Fahne mit Eichenblättern. Diese besteht aus grünem Samt. Darauf steht „Fechtverein Kakerbeck gegr. 1903.“

In der Gegend, erzählt Wilma Schulz, gab es mehrere Fechtvereine. Gründer dieser Vereine war Heinrich Nadermann. Er hat sich – und später die Fechtvereine – um Waisenkinder bemüht. Spenden für Waisenkinder wurden gesammelt und Waisenhäuser unterstützt.

Wie die Fahne wieder nach Kakerbeck kam

Gründungsmitglieder in Kakerbeck waren Ernst Wolter, Hermann Bismark und Otto Wille. Weitere Mitglieder sind nicht bekannt. Den Fechtverein gibt es heute nicht mehr, die Fahne wurde während der DDR-Zeit wiederentdeckt. Wie Wilma Schulz erzählt, hatte eine Nachfahrin des Gründers Ernst Wolter, Lotte Wolter, die Fahne viele Jahre auf dem Dachboden liegen. Lotte Wolter hat die Fahne Hans Käbel in Kalbe übergeben. Als dieser später die Mildestadt verließ, gab er die Fahne an Elisabeth Ozminski weiter, die damals in der Tourist-Info der Stadt Kalbe arbeitete. Dann kam die Fahne nach Meßdorf, wovon Bürgermeister Uwe Lenz erfuhr. Meßdorf hatte es auch einst einen Fechtverein gegeben. Zudem ist Heinrich Nadermann dort begraben. Deswegen sollte die Fahne in Meßdorf sein. Ilse Voß, die als Chronistin von Kakerbeck davon erfuhr, bemühte sich, dass die Fahne wieder nach Kakerbeck kam. Das geschah im Jahr 1996. Seitdem ist die Fahne wieder in Kakerbeck.

Deren Fahnenspitze von der Fahnenstange reinigt Wilma Schulz selbst, die Fahnenstange muss nicht restauriert werden. Die Fahne, die sich im Eigentum der Gemeinde befindet, aber um die sich der Heimat- und Kulturförderverein kümmert, soll nach ihrer Restaurierung in einem Spannrahmen mit Museumsglas aufbewahrt werden. Das Glas ist entspiegelt und verhindert, dass zu viel UV-Licht auf die Fahne kommt.

Für die Restaurierung nimmt der Verein gerne noch Spenden entgegen.

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