Storch brütet seit 2013 jedes Jahr in dem Altmark-Dorf

Das Storchennest in Butterhorst ist seit wenigen Tagen wieder besetzt. Es ist wohl der erste Storch in diesem Jahr in der Region um Kalbe, schätzt Vienaus NABU-Fachgruppenleiter und Naturschutzbeauftragter des Altmarkkreises Salzwedel, Michael Arens.
Butterhorst – Der Bewohner des Horstes „ist der altbekannte beringte Storch aus Butterhorst“, erklärt Michael Arens, der ihn am Sonntag, 5. März, fotografierte und bei dieser Gelegenheit auch dessen Ring ablas. Der Adebar wurde im Jahr 2010 in Fermersleben (Elbe-Elster Kreis) flügge, wo er im Juni des selbigen Jahres gemeinsam mit drei Nestgeschwistern erstmals beringt wurde.
„Seit dem Jahr 2013 brütet dieser nun schon jährlich hier im Altmarkdörfchen“, weiß Arens. 2012 kam er wohl erstmals in die Altmark, damals aber noch nach Hagenau. Das Überwinterungsgebiet des gefiederten Butterhorster Teilzeit-Einwohners liegt rund 1800 Kilometer entfernt in Spanien. Die Störche, die ihre Winterquartiere dort haben, werden als Westzieher bezeichnet. „Die Westzieher sind immer die ersten in Brutgebieten“, erklärt der Naturschützer, denn „die Ostzieher fliegen nach Afrika und verbringen dort den Winter, wofür sie eine Flugstrecke von etwa 7000 bis 10 000 Kilometer benötigen“. Die Entfernung ist also um ein Vielfaches länger als der Weg aus Spanien. Um die afrikanischen Winterquartiere zu erreichen, oder umgekehrt wieder die deutschen Brutstätten, müssen Ostzieher unter anderem Gebirge und Wüsten überqueren. Bedauerlicherweise lässt sich feststellen, dass „die Rast- und Nahrungsplätze immer weniger werden“, berichtet Arens. Die Störche sind deshalb „einer Vielzahl mehr an Gefahren ausgesetzt und werden konditionell stärker gefordert“. Aus diesen Gründen nehme die Ostpopulation ab, aber „glücklicherweise gleichzeitig die Westpopulation zu“, so Arens.
Ungefähr die Elbe bilde die sogenannte „Zugscheide“, die die West- und Ostzieher trennt, „wodurch wir hier von der Zunahme der Westzieher profitieren“, sagt der Naturschützer. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg hingegen sind die Bestandszahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Wie es in diesem Jahr um den Bestand in der Altmark steht, werden Michael Arens und seine Mitstreiter wieder im Sommer prüfen. Seit 1980 zählen die Naturfreunde in jeder Brutsaison die Eier in den Horsten des Altkreises Kalbe sowie später die Jungtiere, die dann auch möglichst beringt werden.