Es müssen neue Mitglieder gewonnen werden, damit der Brandschutz in der Einheitsgemeinde Kalbe jetzt und für die Zukunft weiter aufrecht erhalten bleibt. Das wurde in den vergangenen Wochen während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr und der Versammlung der Stadtfeuerwehr kommuniziert, gilt aber schon weitaus länger. Denn es wird zunehmend schwieriger, Ehrenamtliche zu finden, die sich neben Job, Familie und anderen Verpflichtungen in Feuerwehren engagieren. Umso erfreulicher, dass mit der am Sonnabend beendeten Truppmann-Ausbildung 28 neue Feuerwehrleute ab sofort aktiv in den Einsatz können. Denn diese ist die Grundausbildung, die alle Feuerwehr-Anwärter für den aktiven Einsatz durchlaufen müssen. Für die Ausbildung seien zwar 20 Anwärter eine Anzahl, die hinsichtlich der Organisation „für uns angenehmer“ wäre, erklärte Ausbilder Sebastian Vatge, der von einem 13-köpfigen Ausbilderteam unterstützt wurde, aber grundsätzlich sei es erfreulich, dass so viele neue Anwärter die Ausbildung absolvieren. Zumal zwar ein Teil schon längere Zeit in der Feuerwehr Mitglied war, es aber auch einige Prüflinge gab, die vor nicht allzulanger Zeit erst neu hinzugekommen sind.
Die Ausbildung, die im Wechsel mit dem Truppführer-Lehrgang alle zwei Jahre stattfindet, begann bereits im März und fand an insgesamt zwölf Tagen statt, am 4. Juni geht es für die Truppmänner und -frauen noch einmal um das Thema Sprechfunk. Nach der Einsatzübung im Wald, bei der eine lange Wegestrecke über 600 Meter gelegt und der „Waldarbeiter“ unter dem Baum per Wagenheber und Brechstange befreit wurde, ging es zum Kulturhausplatz in Kalbe. Dort gab es neun Stationen, die von den Prüflingen im Zehn-Minuten-Takt absolviert werden mussten. Zum Beispiel wurde ein klassischer Innenangriff bis zum Verteiler vorbereitet. Denn das Kritische ist im Ernstfall, erklärte Vatge, dass der Einsatzleiter sich am Einsatzort erst einen Überblick verschaffen muss, die Feuerwehr aber nicht wartet, sondern schon etwas vorbereitet. An einer anderen Station mussten zwei Trupps zusammenarbeiten. Es ging um einen Schaumangriff an einem brennenden Altkleidercontainer. Ein Wassertrupp musste die Leitung herstellen, das Schaumrohr richtig setzen und dafür sorgen, dass der gesamte Schaum zur Verfügung steht. Der Angriffstrupp musste den umluftunabhängigen Atemschutz korrekt anlegen. Geprüft wurden unter anderem auch noch Knoten, das Aufbauen und Sichern eines Stativs mit Flutlichtstrahler, „Verkehr, Hydrant und Steckleiter“, zählte Sebastian Vatge noch auf.