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Ein Ortsvorsteher für Parleib?

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Von: Lea Weisbach

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Laut Ortschaftsratsmitglied Peter Kapahnke wünschen sich einige Parleiber wieder ein eigenständiges Dorf zu sein. Derzeit ist Parleib ein Ortsteil von Potzehne. © Lea Weisbach

Parleib ist seit vielen Jahren ein Ortsteil von Potzehne. Doch laut Ortschaftsratsmitglied Peter Kapahnke fühlen sich die Parleiber oftmals außen vor. Könnte ein Ortsvorsteher das ändern?

Potzehne/Parleib - „Die Leute fühlen sich wie das fünfte Rad am Wagen“, erklärte Ortschaftsratsmitglied Peter Kapahnke innerhalb der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Potzehne. Auf ihn seien schon vermehrt Parleiber zugekommen, die das Gefühl hätten, dass das Dorf kaum Beachtung finde, da es „nur“ ein Ortsteil von Potzehne sei.

1954 wurde Parleib zu Potzehne „zwangseingemeindet“, erzählte Peter Kapahnke. Derzeit zählt das Dorf 60 Einwohner. Der Wunsch nach Eigenständigkeit und somit „Gleichberechtigung“ des Ortes bestehe, machte er während der Ortschaftsratssitzung deutlich.

Es fehle ein Ansprechpartner. Ortsbürgermeister Harald Rolletscheck betonte in diesem Zuge jedoch, dass Peter Kapahnke als Parleiber im Ortschaftsrat säße und somit Ansprechpartner bei Problemen oder Anliegen im Dorf sei und diese auch der Stadt Gardelegen melden könne.

Als Idee nannte Peter Kapahnke einen Ortsvorsteher für Parleib. Er wolle jedoch zunächst eine Umfrage unter den Einwohner im Dorf starten, ob dies von der Mehrheit gewünscht ist. Die restlichen Mitglieder des Ortschaftsrates stimmten diesem zu.

Auf Nachfrage der AZ erklärte Isolde Niebuhr, Bürgeramtsleiterin der Hansestadt Gardelegen, dass es bisher aus Parleib keinerlei Signale diesbezüglich gegeben hätte. Die Stadt könne nach einer Anfrage eine Bürgerbefragung starten. „Da muss jedoch klar sein, ob das Dorf einen Ortschaftsrat oder einen Ortsvorsteher aufstellen wolle“, fügte die Bürgeramtsleiterin hinzu. Denn innerhalb der Befragung könne nur eine Ja-oder-Nein-Frage gestellt werden. Im Anschluss müsse der Stadtrat entscheiden. Einen Ortsvorsteher gibt es derzeit auf dem Gebiet der Einheitsgemeinde Gardelegen noch nicht, informierte Isolde Niebuhr.

In Potzehne solle es jedoch weiterhin einen Ortschaftsrat geben. Dafür sprachen sich die restlichen Ortschaftsratsmitglieder aus. Es gebe immer Vor- und Nachteile, sagte Uwe Weidemann. Im Endeffekt sehen jedoch mehrere Augen mehr als nur zwei, wie beispielsweise bei einem Ortsvorsteher. Mandy Schulze betonte, dass dies ein „Gremium ist, das sich zusammenfindet“.

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