Während sich die höchste Politriege der DDR in West-Autos chauffieren ließ, hatten Bürger das Glück, einen Trabant ihr Eigen nennen zu können. In den 70er Jahren fuhren Ilona und Harri Pianka aus Bismark einen Trabi 600 Kombi. „Es war aber unser Traum einen Trabi als Cabrio zu besitzen. Die gab es zu der Zeit gar nicht“, sagt Ilona Pianka. Ab 1993 bot das Unternehmen Ostermann entsprechende Umbausätze an. Doch erst vor drei Jahren erfüllte sich das Ehepaar seinen Wunsch. Eine sogar für DDR-Verhältnisse lange Wartezeit aufs Traumauto. Das Warten hat sich aber gelohnt, der Trabi ist „Kult“, sagt Harri Pianka.
Noch viele andere Raritäten konnten auf dem Rathausplatz angesehen werden. Wie zum Beispiel der „Käfer unter den Trikes“ von Hartmut Lamberts aus Lüge, der ein 32 Jahre altes VW-Dreirad besitzt. Tatsächlich ist es aber wohl der Jaguar unter den Käfern, denn der Vorbesitzer hat an das vordere Schutzblech die silberne Wildkatze des Edel-Automobilherstellers angeschraubt.
Ob mit Porsche oder Bulli: „Wir fahren heute ein bisschen mehr Strecke“, berichtet Ralf Jacobs vom Oldtimerstammtisch 2000 Gardelegen, dessen Mitstreiter die Ausfahrten zweimal im Jahr organisieren. Diesmal geht es nach Staßfurt, passenderweise in ein privat geführtes Fahrzeugmuseum, „das dann für uns öffnet“, sagt Jacobs. Der Stammtisch trifft sich sonst immer jeden letzten Freitag des Monats um 19.30 Uhr in der Gardelegener Stadtschänke. Zwar stehen Oldtimer beim Stammtisch im Vordergrund, aber geredet wird letztlich „über Gott und die Welt“, erklärt Ralf Jacobs. Die Treffen und Ausfahrten sind Gelegenheiten zum Austausch und Kontakt. So hatte es auch Hartmut Lamberts gesehen und sich nach einem Schicksalsschlag dem Stammtisch angeschlossen. „In der Oldtimerszene trifft man so viele nette Menschen“, findet auch Rolf Mahlke.