Die Grabmale erinnern an die Familien von Alvensleben und Falcke. Die Familie Falcke ist eine Bürgerfamilie des 16. und 17. Jahrhunderts. Deren Wappen hat Rosemarie Leineweber vor etwa zehn Jahren im Osterburger Kreismuseum zufällig auf einer historischen Fotografie von der Nicolaikirche gesehen. Sie begann über die Familie zu recherchieren, sodass die Historikerin so viele Informationen erhielt, dass sie ein Buch „Falco Garlebensis“ geschrieben hat.
Die Familie wird in einem Urkundenbuch seit dem 15. Jahrhundert als eines der ältesten Geschlechter in der Hansestadt Gardelegen erwähnt. Deren Mitglieder waren unter anderem Bürgermeister, haben im Rat der Stadt oder auch als Kämmerer gearbeitet oder waren als Kaufleute, Kreditgeber, Kirchenvorsteher, Brauer, Schuldner und Stifter tätig. Die Familie erwarb Immobilien und Vermögen, war gebildet, politisch relevant und gehörte zur Stadtelite, schreibt die Historikerin.
Die Grabsteine hat Rosemarie Leineweber, noch bevor sie umgesetzt wurden, fotografiert und in die Datenbank für historische Grabsteine, die sich auf der Internetseite www.altmarkgeschichte.de des Altmärkischen Vereins für Vaterländische Geschichte zu Salzwedel befindet, aufgenommen. Dort stehen Informationen zu den Verstorbenen Dorothea (gest. 20.11.1609), Elisabeth (gest. 8.09.1619), Joachim (gest. 17.01.1590), Johann (gest. 2.05.1622), Margarethe (gest. 20.09.1598), Martin (gest. 14.10.1664), Grabstein ist nicht mehr vorhanden), Nicolaus (gest. 11.01.1611) und Christoph Falcke (gest. 1611, dieses Grabmal befindet sich in der Marienkirche).
Außerdem sind in der Datenbank die Inschriften der Grabmale vermerkt sowie deren Übersetzung. Es wird darüber informiert, dass die Grabsteine, bevor sie kürzlich umgestellt wurden, unter anderem im nördlichen Seitenschiff standen und vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg auch an anderer Stelle in der Kirche.
Die Grabsteine wurden nun neu aufgestellt, nachdem der Kultur- und Denkmalpflegeverein mit der Restauration im nördlichen Nebenchor begonnen hat, informiert auf Nachfrage der Altmark-Zeitung Jürgen Bajerski. Die Grabsteine wurden gereinigt, da sie zuvor der Witterung ausgesetzt waren und einige auch wieder zusammengesetzt, die teilweise gerissen waren. An einer Wand wurden die Grabmale befestigt und auf einem Sockel abgestellt, wo sie nun von Besuchern angeschaut werden können.