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Petition für „Wichtelstübchen“ in Berge gestartet

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Von: Ina Tschakyrow

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Das Berger „Wichtelstübchen“ könnte zum 31. Juli 2023 geschlossen werden. © Hanna Koerdt

Eine Petition für den Erhalt der Kindertagesstätte „Wichtelstübchen“ in Berge hat ein Vater im Internet gestartet. Es haben bereits über 400 Menschen unterzeichnet.

Berge – „Wir finden das schade“, sagt Marcus Hartmann zur möglichen Schließung der Berger Kindertagesstätte „Wichtelstübchen“. Der Vater hat deswegen am Freitagabend eine Petition im Internet gestartet, die schon 448 Menschen unterzeichnet haben (Stand 6. Februar). „Das hat meine Erwartungen übertroffen“, sagt Marcus Hartmann.

Über die Schließungspläne wurden am Donnerstag das Elternkuratorium sowie das Personal der Berger sowie der Estedter Kindertagesstätte „Hellbergwichtel“ und die Ortschaftsräte informiert. Der Stadtrat entscheidet über die mögliche Schließung am 20. März.

Nicht viele Möglichkeiten

„Wir haben in so kurzer Zeit nicht viele Möglichkeiten“, erklärt Marcus Hartmann. Es gibt weitere Ideen, um eine Schließung des „Wichtelstübchens“ zu verhindern, so der Berger weiter.

Er selbst hatte von der Stadt Gardelegen erst vor wenigen Wochen die Bestätigung für einen Krippenplatz für sein Kind in der Berger Kindertagesstätte erhalten. Auch seine ältere Tochter wurde im „Wichtelstübchen“ betreut. Dann wurde die mögliche Schließung bekannt. Gerüchte darüber habe es schon länger gegeben, erzählt Marcus Hartmann, „und in den vergangenen Wochen vermehrt“. Die Einrichtung sei „nicht die schönste“, aber „auch nicht so marode, wie gesagt wird“, sagt der Vater.

Bauliche, brandsicherheitstechnische und eigentumsrechtliche Probleme

Laut der Beschlussvorlage für den Stadtrat gibt es allerdings mit dem „Wichtelstübchen“ mehrere „eigentumsrechtliche, brandsicherheitstechnische und bauliche Probleme“, die sich auf die „pädagogischen Anforderungen“ auswirken. Ein hoher Lärmpegel ist durch die vielen Kinder in den kleinen Gruppenräumen auch bei ruhigen Aktivitäten festzustellen. Die Räumlichkeiten ermöglichen keine Raumaufteilung mit Gruppenzugehörigkeit. Es gibt keine Rückzugsmöglichkeiten. Das Außengelände entspricht nicht den Anforderungen. Bei Wand- und Deckenbauteilen gibt es Probleme mit dem Brandschutz. Anforderungen an den Wärmeschutz werden nicht erfüllt, dazu müssten Fußböden, Außenwände und Decken erneuert werden. Die Einrichtung ist nicht barrierefrei. Die gesamte Elektroinstallation ist in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Weiterhin gehört der Stadt das Grundstück, welches „nahezu gänzlich mit dem Gebäude bebaut (ist), in dem sich die Kindertageseinrichtung der Ortschaft Berge befindet“, aber ein angrenzendes Privatgrundstück muss mitbenutzt werden. Auf dem Privatgrundstück befindet sich der Spielplatz. Die private Hoffläche wird mitbenutzt, da nur darüber der Hintereingang zur Kindertagesstätte erreichbar ist. Der Hintereingang ist ein zweiter Fluchtweg, der ohne die Nutzung der Privatfläche wegfallen würde. Auf der Hoffläche und der Durchfahrt verlaufen die Ver- und Entsorgungsleitungen der Kindertagesstätte.

Anmeldungen für Kindereinrichtungen

Derzeit besuchen laut Beschlussvorlage 30 Kinder aus Berge, Laatzke, Hemstedt, Wiepke, Ackendorf und Gardelegen das „Wichtelstübchen“. Insgesamt dürfen laut Betriebserlaubnis 33 Kinder betreut werden. In Estedt besuchen die Kindertagesstätte derzeit 91 Kinder. Dort können 135 Kinder betreut werden. Für diese Einrichtung liegen ab dem 1. August 2023 Anmeldungen für 16 Krippenkinder, 28 Kindergartenkinder sowie 49 Hortkinder vor. Für das „Wichtelstübchen“ wurden elf Krippenkinder und 13 Kindergartenkinder angemeldet.

„Es ist daher gewährleistet, dass alle Kinder der Kindertageseinrichtung Berge ab dem 1. August 2023 und auch zukünftig die Einrichtung in Estedt besuchen können“, steht weiter in der Beschlussvorlage.

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