Kätzchen-Klau im Gardelegener Tierheim

Zwei erst drei Wochen junge Kätzchen sind aus dem Gardelegener Tierheim gestohlen worden.
Gardelegen – Am Ende war auch Anne Born wieder glücklich. „Aber der Freitag war der Horror, das möchte ich nicht nochmal erleben“, erzählt die Leiterin des Gardelegener Tierheims, während sie den Katzennachwuchs streichelt.
Was war passiert? Am Freitag wurden zwei erst jeweils drei Wochen junge Kätzchen direkt aus dem Gardelegener Tierheim geklaut. „Ich hätte nie gedacht“, erzählt die Tierheim-Leiterin, „dass so etwas möglich ist.“ Eine junge Frau leistete vom Gericht angeordnete Sozialstunden im Tierheim ab und habe sich bis dahin auch nichts zuschulden kommen lassen, erinnert sich Anne Born. Am Freitag hatte sie eine Freundin mit dabei, beide kümmerten sich auch um die jungen Katzen „und durften dann natürlich auch mal mit dem Nachwuchs spielen.“ Kurz nachdem die beiden Frauen das Tierheim-Gelände verlassen hatten, stellten die dagebliebenen Mitarbeiter fest: Zwei Kätzchen fehlten im Körbchen. Nämlich Legacy und Lillet, die am 1. April von Katzenmutter Lilly neben zwei weiteren Kätzchen im Tierheim zur Welt gebracht wurden.
Schnell fiel der Verdacht auf die beiden jungen Frauen, die die Samtpfoten offenbar in den Jackentaschen mit nach Hause genommen hatten. Anne Born teilte den Kätzchen-Klau über die sozialen Medien mit und forderte die Diebinnen auf, die Tiere zurückzubringen– nichts geschah. „Außer, dass ich ganz viele Anrufe mit Hinweisen auch zu den Aufenthaltsorten bekommen habe“, erinnert sie sich.
Und so schaltete das Tierheim die Polizei ein. Gemeinsam fuhr man zu den Adressen der beiden mutmaßlichen Katzendiebinnen. „Und tatsächlich: Wir wurden fündig“, erzählt Anne Born. Bei einer der beiden Frauen entdeckte sie ein Kätzchen, eingesperrt in einem Schrank. „Sie hat keinen Mucks von sich gegeben und war verängstigt“, zerreißt es der Tierheim-Leiterin auch später noch das Herz. Die zweite Katze wurde kurz danach in der Wohnung der anderen Diebin gefunden – beide Tiere blieben unversehrt. Da sie aber noch bei der Mutter säugen, „sind sie alleine noch gar nicht überlebensfähig und wären wohl kurze Zeit später verhungert“, erzählt Anne Born.
Die beiden Katzen-Diebinnen sind angezeigt worden, „da wird hoffentlich noch was nachkommen“, erklärt Anne Born. Und: „Wir sind jetzt deutlich vorsichtiger geworden, wenn wir Besucher im Tierheim haben.“ Aber „wer kommt denn vorher auf die Idee, Taschen- und Jackenkontrollen zu machen?“
Konsequenz aus dem Kätzchen-Klau: „Wir nehmen ab sofort niemanden mehr auf, der bei uns Sozialstunden ableisten soll“, erklärt die Tierheim-Leiterin. „Dazu ist der Schreck noch viel zu frisch.“