„Im Herzen der Heide“

Vor 87 Jahren wurde das Heidedorf Salchau von der Wehrmacht platt gemacht.
Salchau – Es ist mittlerweile 87 Jahre her, dass das damalige Heidedorf Salchau einer Wehrmachts-Schießbahn mitten in der Colbitz-Letzlinger Heide weichen musste. Salchau wurde „abgesiedelt“, wie es damas beschönigend hieß. Im Klartext: Die noch nicht umgesiedelten Einwohner mussten binnen kürzester Zeit ihre Häuser verlassen und lebten fortan – einige bis heute – in den Dörfern rund um die Colbitz-Letzlinger Heide.
An diese „Wüstmachung“ Salchaus erinnerten am Himmelfahrtstag der Letzlinger Heimatverein und die Bundeswehr. Und zwar am wiedererrichteten Kriegerdenkmal im einstigen Salchau, knapp drei Kilometer östlich des Gefechtsübungszentrums (GÜZ). Dies geschah, daran erinnerten die Redner, erstmals ohne den vor knapp einem Jahr verstorbenen Gründer des Heimatvereins, Dr. Karl-Ulrich Kleemann.
Oberstleutnant Harald Reinhardt erinnerte auch daran, dass auf den Tag genau vor 175 Jahren die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammenkam. Mit dabei: Ein gewisser Friedrich Gottfried Leue aus Salzwedel. „Kein Standbild und kein Straßenname“ erinnere bis heute an diesen Mann, bedauerte der Oberstleutnant.
Zu Wort kam auch Letzlingens Ortsbürgermeister Thomas Genz, der daran erinnerte, dass das 1235 gegründete Salchau „im Herzen der Heide“ gelegen habe.