„Jeder erwartet eine Einschätzung der Lage“, leitete Dwehus seine Präsentation ein. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Landwirtschaft und dadurch auch auf die Milchverarbeitung einzuschätzen, ergebe keinen Sinn, denn dies sei sehr subjektiv. „Es macht vor allem betroffen.“ Jeder erlebe täglich die Auswirkungen auf die Versorgung, die Energie und den Transport.
Immerhin: Ein Viertel des gentechnisch unveränderten Futters stammte zuvor aus der Ukraine. Mit dem Ausstieg aus VLOG sind die Mitglieder nicht länger auf Raps angewiesen, erklärte Schuppert. „Nachhaltigkeit wird weiter Thema. Wir wollen daran festhalten“, versicherte Dwehus bei der Versammlung.
Er zählte auf, welche Kriterien beim diesjährigen Bauerntag als wichtig erachtet wurden: Klimaschutz, bodengebundene Tierhaltung, der CO2-Fußabdruck und das Tierwohl. Besonders die bodengebundene Tierhaltung werde ein Zukunftskriterium sein. Die Uelzena hat sich selbst vier Säulen gesetzt, die sie verfolgen möchte: die Ökonomie, die Ökologie, das Soziale sowie das Tierwohl.
Das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch soll mithilfe von jährlichen Befragungen unter Milcherzeugern darstellen, wie nachhaltig sie sind und wie die Werte verbessert werden können. Dwehus freute sich, mitteilen zu können, dass sich an der Befragung für 2021 66 Prozent der Uelzena-Mitglieder beteiligten. „Der Strukturwandel tut uns natürlich weh“, gab Dwehus zu. Der Durchschnitt der Mitglieder in der Statistik sieht das Unternehmen zumindest positiv. So seien es vornehmlich relativ junge Betriebsleiter.
Die meisten Tiere würden bodengebunden gehalten. Andererseits hätten die Mitarbeiter der Milcherzeuger oft viele Arbeitstage und wenig Urlaub. „In der Mischung sind wir gut aufgestellt.“ Auch die Klimabilanz sehe nicht schlecht aus. Dazu nutzt das Unternehmen das Online-Werkzeug „Agrar-Klimacheck“, bei dem die einzelnen Erzeuger ihre Werte eintragen können. Die Werte in einer Proberunde seien schon einmal besser als 2017 oder 2019, teilte Dwehus mit.