„Alle anderen Dörfer haben eine Verkehrsinsel oder eine Umleitung“, berichtet Stephan. Die anderen Ortschaften entlang der L 15 wie Kläden, Uenglingen und Schernikau hätten bereits verkehrsberuhigte Bereiche zum Schutz der Schulkinder. Nur Steinfeld bleibt außen vor. „Das ist derselbe Verkehr, der überall sonst auch durchfährt.“
„Wir wünschen uns einen Fußgängerüberweg“, sagt Stephan zur Lösung des Problems. Trotz Meldung bei der Verwaltung der Einheitsgemeinde ist allerdings noch nichts passiert. „Sie sagten, dass das Straßenverkehrsamt zuständig ist“, erklärt die Ortsbürgermeisterin der AZ und will sich nun an andere Stellen wenden. An wen genau, das sagt sie nicht.
Kurios, denn auf AZ-Anfrage beim Landesverkehrsministerium verweist dieses an den Landkreis, der aber nicht zuständig sein will. Dabei gehört das Straßenverkehrsamt als Teil des Ordnungsamtes zum Landkreis. Stattdessen müsse die Einheitsgemeinde Bismark eventuelle Sicherheitsprobleme mit der Landesstraßenbaubehörde und der Straßenverkehrsbehörde besprechen, heißt es von Pressesprecherin Angela Vogel. Eine AZ-Anfrage bei der Behörde läuft.
Dirk Marscheider, Polizeihauptkommissar aus Stendal, berichtet der AZ von einem Vor-Ort-Termin im Januar mit Polizei, der Straßenbaubehörde und der Einheitsgemeinde. Er bestätigt die 30-Zonen in den Kurven, die dazwischen allerdings aufgehoben sind. „Ein Unterschied zu anderen Ortschaften ist sicherlich, dass sich die Bushaltestelle in der Mitte vor einer Mauer befindet und somit nicht weiter zurückgesetzt werden kann.“ Zwischen 2015 und 2020 seien drei Unfälle in der Ortsdurchfahrt registriert worden. Ein „Unfallschwerpunkt“ sei demnach nicht belegbar. Bei einem der Unfälle war Geschwindigkeit die Ursache, allerdings geschah dieser am Ortseingang aus Richtung Kläden direkt in der Kurve.
Die Steinfelder Ortsbürgermeisterin macht sich nicht nur Sorgen, sie findet es auch sehr ärgerlich. Denn auf der anderen Seite würden die Anwohner von Autofahrern angepöbelt, wenn sie auf der Straße stünden, um die Reinigung vorzunehmen. Solche Vorfälle seien schon öfter dem Ortschaftsrat gemeldet worden, erklärt Stephan.