Der 14,5 Kilometer lange Radweg soll wie schon jener zwischen Hohenwulsch und Bismark auf dem früheren Bahndamm verlaufen. „Die Kosten liegen deutlich in den Millionen“, vermeidet die Rathauschefin das Detail. In die besagte Strecke zwischen der Bismarker Ortschaft und der Kernstadt flossen 2019 annähernd 800.000 Euro, sie ist gerade einmal gut zwei Kilometer lang. Diesmal geht es um mehr, in vielfacher Hinsicht. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen zwei Einheitsgemeinden in zwei unterschiedlichen Landkreisen. Bismark ist der Projektträger, das heißt, die Ostaltmärker haben den Antrag für beide Kommunen gestellt, es handelt sich aber um eine einzige Maßnahme.
„Für die Bevölkerung war und ist es ein so langer Weg, Jahrzehnte sind hier vergangen.“ Schwarz bekommt feuchte Augen. Zwischen Bismark und Kalbe solle es ja früher immer wieder einmal gewisse Spannungen gegeben haben, wie das eben unter Nachbarn manchmal so sei. „Wir reden nun nicht nur über interkommunale Zusammenarbeit, wir zeigen, dass Kreis- und Stadtgrenzen bei einem gemeinsamen Ziel keine Rolle spielen müssen.“ Bekanntlich wollen beide künftig auch bei städtebaulichen Projekten stärker zusammenarbeiten. Schwarz, auch Stendaler Kreistagsvorsitzende, schmunzelt und meint im AZ-Gespräch: „Wobei das alles natürlich kein Vorbote für eine Kreisfusion ist.“
Die Piste aus dem Landkreis Stendal in den Altmarkkreis Salzwedel wird jener innerhalb der Einheitsgemeinde Bismark in vielem ähneln und setzt diese ja quasi fort. Die frühere Kleinbahnstrecke sei dort auch schon fast komplett von Schienen und Schwellen befreit. Und die Eigentumsverhältnisse seien so gut wie geklärt. Der Boden für dieses größere Projekt scheint bereitet. Der Radweg soll beide Städte nicht zuletzt auch überregional und touristisch voranbringen. Die 2018 eingeweihte Hohenwulscher Schnittstelle aus Bahn, Bus, Pkw und Rad könnte dabei stärker wirken. Von Radtouristen könnten Pensionen, Gaststätten, Eiscafés und andere profitieren, links und rechts der Landkreisgrenze.