Die Grabstätten selbst seien alt und leer. „Einige Bürger wollen die Begrenzungen stehen gelassen sehen und können sich gut vorstellen, dass man die Punkte einfach extra bepflanzt.“ Die Ortsbürgermeisterin zeigt sich im Gespräch mit der AZ hin- und hergerissen. „Ich bin ja auch dafür, jedenfalls vom Prinzip her. Doch dadurch würde die Pflege des Friedhofs ja noch einmal intensiver. Und wir haben doch dafür keine Leute, die Einheitsgemeinde nicht und der Heimatverein schon gar nicht.“ Wer es nicht weiß: Rothe ist auch Vorsitzende der organisierten Heimatfreunde. Bismark ist die größte der insgesamt 20 Ortschaften.
Um wie viele historische Grabgitter es geht, kann die Kommunalpolitikerin auf die Schnelle nicht sagen. „Ganz unerheblich werden sie aber nicht sein. Dass sie fehlen, fällt schon auf.“ Zumal der Bereich sowieso schon einen eher verwaisten Eindruck hinterlässt. Erst vor einigen Wochen hatten Baumfällarbeiten auf dem Friedhof für Diskussionen in der Bevölkerung gesorgt. Einheitsgemeindebürgermeisterin Annegret Schwarz (CDU) hatte die Arbeiten damals gegenüber der AZ verteidigt. Die maroden Bäume mussten demnach schlichtweg weg, schon allein der sogenannten Verkehrssicherungspflicht wegen.
Die Einheitsgemeinde sieht das Gelände an der Kirchhofstraße in weiterer Zukunft stärker als Parkanlage. Bismark und der westaltmärkische Nachbar Kalbe wollen in städtebaulichen Fragen stärker zusammenarbeiten, ein Fördermittelantrag soll vor allem auf die Grundzentren abzielen, nicht zuletzt wollen beide Einheitsgemeinden touristisch zulegen. Ein Friedhof mit größerem Parkcharakter könnte in einem gewissen Rahmen auch Anfahrtspunkt für Radwanderer sein. Die Verwaltung mit Christdemokratin Schwarz an der Spitze will mit Stadtrat und Ortschaftsrat dazu Ideen sammeln (die AZ berichtete).