Die Raupe, deren Gifthaare beim Menschen schwere allergische Reaktionen auslösen können, schien die Jahre ungebremst unterwegs. Auch andere Kommunen wie Seehausen und Tangerhütte haben mit ihr zu kämpfen. Und natürlich: Die Raupe ernährt sich von Blättern, bei einem mehrjährigen starken Auftreten kann der Baum, vor allem Eiche und mitunter auch Hainbuche, geschädigt werden. Warum der EPS in jüngerer Vergangenheit derart zulegen konnte, darüber scheint die Forschung noch nicht abgeschlossen. Ein sich veränderndes Klima könnte eine Rolle spielen. Diskussionen im Landkreis Stendal gibt es immer wieder einmal über die Wahl der Mittel, erinnert sei hier besonders an den Einsatz von Heißschaum, den Naturschützer nicht unbedingt prickelnd finden, weil auch stärker andere Tiere sowie Pflanzen getroffen werden könnten (die AZ berichtete).
Die Rechnung für Bismark beläuft sich 2021 auf circa 45.000 Euro. Im Haushalt der Einheitsgemeinde aus insgesamt 20 Ortschaften sind lediglich 15.000 Euro angesetzt. Allerdings sind die Gesamtkosten gemäß Zuwendungsvertrag mit etwas mehr als 70 Prozent bezuschusst, sodass laut Stadt keine Mehraufwendungen entstehen. Um der „Population entgegenzuwirken“ und „insbesondere die gesundheitlichen Gefahren abzuwehren“ sei der „Umfang der Bekämpfung beizubehalten“. Die Bäume für den Einsatz 2022 seien bereits zum größten Teil erfasst und werden dem Stendaler Landratsamt gemeldet. Bismark rechnet wieder mit gut 45.000 Euro, die Summe soll auch so in den Haushalt. Hinzu kommen noch zwischen 3500 und 5000 Euro für einen artenschutzrechtlichen Fachbeitrag und eine FFH-Verträglichkeitsprüfung. FFH steht für Flora, Fauna, Habitat. Unterm Strich soll der Kampf gegen den EPS im nächsten Jahr maximal 50 000 Euro kosten. Und noch fehlt das erhoffte Fördersignal des Landes.