„Ich geh’ davon aus, dass wir den Schlüssel abholen“, erklärt Bernd Schmedemann, Vorsitzender der „Bismarker Lausbuben“ auf AZ-Anfrage. Die Karnevalisten werden also wahrscheinlich wieder nach dem 11. November in ihren roten Kostümen auf dem Balkon der Mehrzweckhalle stehen und nach dem Schlüssel verlangen. Ganz steht das aber noch nicht fest.
Die Bismarker wollen sich in dieser Woche zusammensetzen und absprechen, was gemacht werden kann. Denn: „Die Zahlen schnellen in die Höhe.“ Traditionell würde am Samstag nach dem offiziellen Saisonstart auch ein Umzug stattfinden, aber da muss erst gesehen werden, wie dieser umgesetzt werden könnte. Innerhalb eines Raumes sei es schwierig, die Regeln einzuhalten und zu kontrollieren, erklärt Schmedemann. „Wir brauchen ein Hygienekonzept“, betont er nach einer Absprache mit dem Gesundheitsamt. Bei einem Tisch-Abstand von anderthalb Metern dürften weitaus weniger Gäste mitfeiern als sonst. „Da krieg ich nicht das Gesellige rein mit Corona“, findet der Vorsitzende.
Seit August trainieren die „Bismarker Lausbuben“, unter anderem die Funkengarde. „Ich habe gesagt, wir müssen anfangen.“ Gerade die jungen Mitglieder wollten wieder etwas machen, berichtet Schmedemann. „Ist natürlich immer ärgerlich, erst anzufangen und dann abzusagen“, schätzt er in dem Falle, dass die Inzidenzen so ansteigen, dass kurzfristig kein Karneval gefeiert werden könnte.
Vor einem Jahr gab es noch eine leise Hoffnung unter den Karnevalisten in der Einheitsgemeinde, dass zumindest kleine Veranstaltungen im Freien 2021 stattfinden könnten. Das Wetter und die hohen Inzidenzen machten den Narren allerdings einen Strich durch die Rechnung. Die Nachbarn aus Schinne riefen per Video im Internet zu einer kleinen Tanz-Challenge auf, andernorts wurde im Sommer für Karnevalsstimmung gesorgt. Um die „Bismarker Lausbuben“ blieb es hauptsächlich still.