Die größte der 20 Ortschaften hat ein Problem mit der Ordnung und Sauberkeit. Von dieser Einschätzung rückt die Genossin nicht ab. „Entschuldigung, aber Bismark erinnert in bestimmten Bereichen und zu gewissen Zeiten an eine Müllhalde. Mit fällt spontan der Mozartplatz ein. Und ja, fast überall dort, wo Häuser leer sind oder auch nur eine Hecke steht, sammelt sich schnell Unrat an.“ Nahe Spielplatz und Brunnen befindet sich mindestens ein Privatgebäude, das seit einigen Jahren ungenutzt ist. Die Stadt hat es inzwischen gesichert, doch die Zäune werden immer wieder umgeschmissen. „So richtig bekommen wir die Lage dort nicht in den Griff“, meint die altmärkische Kommunalpolitikerin.
Das Gelände passt an diesem Tag ins von Rothe gezeichnete Gesamtbild. Auf und am Brunnen liegt Abfall. Dass er mit Farbe beschmiert ist, daran dürften sich die Bismarker schon gewöhnt haben. Als er vor annähernd einer Dekade in Betrieb ging, hielt er vielleicht zwei Jahre durch. „Schuld war schon damals der Vandalismus Einzelner“, will sich Rothe erinnern. Die Technik zu reparieren, davor scheuen Politik und Verwaltung zurück. Wenn aber der Bereich aufgehübscht werden soll, müsste auch das auf die Tagesordnung. Die 73-Jährige will die Gestaltung des Bereiches in den Ortschaftsrat tragen. „Wo ein Brunnen steht, sollten eigentlich zum Beispiel auch Bänke hin.“
Die Dreckspur zieht sich an diesem Vormittag vom Brunnen weiter zum Spielplatz gleich daneben. Im Sand sind Verpackungsreste zu sehen. Eine Frau, die ein Kind auf der Schaukel im Auge behält, lässt auf eine Frage der AZ hin keinen Zweifel daran, was sie vom Zustand der Tobefläche hält: „Es ist eine Schande.“ Und ja, so sehe es regelmäßig dort aus. Für Bismarks Ortschefin Rothe dürfte dies ein Antrieb mehr sein. „Wir müssen uns kümmern.“ Ordnung und Sauberkeit müssten garantiert sein, die Gestaltung sollte vorangetrieben werden. Die Palisaden entlang des Spielplatzes könnten mit wildem Wein oder Ähnlichem begrünt werden. „Das Thema kommt auf die Aufgabenliste des Ortschaftsrates, und das recht weit oben.“
Kommentar von AZ-Redakteur Marco Hertzfeld
Zentrum im Blick / Spielplatz allein reicht nicht aus!
Kunst ist ein weites Feld. Vermutlich läuft es auf eine Plastik hinaus, die das Gelände an der Mehrzweckhalle aufwerten helfen könnte. Die Pläne für einen Bereich, in dem Jung und Alt verweilen und entspannen können, sind nicht ganz neu. Immerhin: Die Einheitsgemeinde hat den Spielplatz geschaffen. Für weitere Aufenthaltsqualität zu sorgen, dafür scheinen nun vor allem die Ortschaft und der Ortschaftsrat selbst zuständig zu sein. Dass sich das Areal nahe einer viel befahrenen Straße befindet, muss die Kommunalpolitiker nicht unbedingt ausbremsen. Ideen sind gefragt und der Faktor Sicherheit darf nicht vergessen werden. Das Zentrum attraktiv und bürgernah auszubauen, kann doch nur richtig sein.