Wenig Hilfe sei vom Wolfskompetenzzentrum gekommen: „Von dort hieß es, dass für dieses Jahr die Fördertöpfe für Wolfszäune leer seien. Im nächsten Jahr soll ich wieder fragen“, so die Rinderzüchterin. Das Problem: Die Wölfe sind intelligent und lernen bei der Nahrungsbeschaffung schnell dazu. Flinke Rehe zu jagen, das brauchen sie kaum, solange immer eine Schafherde, Kühe, Pferde oder andere Nutztiere in der Nähe sind. „Unser Jäger Wolfgang Kürbis hat seine Hilfe angeboten. Er will alle seine Wildkameras auf Wolfsfotos kontrollieren“, berichtet Sabrina Scherweit. Enttäuscht ist sie von dem Mitarbeiter des sogenannten Kompetenzzentrums in Iden. „Erst wollte der nette Herr vor Ort zur Beweissicherung keinen DNA-Abstrich nehmen, dann brachte er absurderweise den Fuchs als Täter ins Gespräch und erwähnte mögliche Totgeburten. Dabei hat man doch die Schleifspuren deutlich gesehen“, bringt die Züchterin ihr Unverständnis für diese Art von „Kompetenz“ zum Ausdruck. Scherweit ist auch gespannt darauf, ob diese Risse am Ende auch tatsächlich in der Landesstatistik auftauchen oder nur unter der Rubrik: „Wolfsriss nicht auszuschließen“. Doch wie geht es jetzt weiter auf den fünf Hektar großen Weideflächen mit rund zwölf Kilometer Zaunlinie. „Das Ganze wolfssicher einzuzäunen, dafür könnte man ein kleines Häuschen bauen“, bemerkte Tierarzt Lerche beiläufig. Die Tiere künftig im Stall zu halten, kommt für Sabrina Scherweit nicht in Frage: „Wir betreiben ja hier in Haselhorst eine ökologische, extensive Weideviehhaltung. Unsere Kunden sehen die schöne Weide und haben so beim Kauf des Fleisches zu Recht ein gutes Gewissen. Und das soll auch so bleiben.“