Mit etwas Wehmut blickt der Rader auf die Grenzfreundschaft zwischen den Nachbar-Dörfern während der letzten Jahrzehnte: „Bei den Treffen waren wir erst 120 Leute, dann waren es 50 und dann 20. Das Interesse hat leider stark abgenommen.“ Die Bürger aus Rade haben sich besonders stark eingebracht beim Aufbau und der Pflege des Mauer-Areals. Auch Cord Meyer gehörte über viele Jahre zu den Unterstützern. Günter Kruse machte seinerzeit Fördermittel für zwei Schautafeln locker, die heute mit vielen Informationen und Bildern auf die ehemalige Grenze zwischen Rade und Waddekath sowie auf die Grenzöffnung aufmerksam machen. Auch eine Bank zum Verweilen steht jetzt dort. Die Mauerreste haben die Männer inzwischen wieder in Form gebracht, vom Buschwerk befreit und davor Kies aufgefahren. Findlinge sorgen zudem dafür, dass Fahrzeuge nicht direkt an die Mauer fahren können. „Vor dem Besuch des heutigen Bundessozialministers Hubertus Heil ließen wir seinerzeit auch auf der Freifläche Kies anfahren, damit der SPD-Mann mit seinen Gästen dort trockenen Fußes stehen konnte. Ja, in dem gesamten Projekt hier, steckt eine Menge Privatinitiative und wenn ich mit dem Fahrrad hier bin, mache ich mitunter auch schon mal den Papierkorb leer“, so Dieter von Campen. Hintergrund: Zwischen den Ortschaften Rade in Niedersachsen und Waddekath im ehemaligen DDR-Bezirk Magdeburg waren Deutschland und Europa bis zum 17. Februar 1990 um 9 Uhr geteilt. Daran erinnert heute ein Schild neben der Landesstraße.