Ursprünglich war der Advent im christlichen Jahreskreis eine stille Zeit der Einkehr und des Fastens. Die Ankunft Christi am Weihnachtstag wurde vorbereitet. Enthaltsamkeit im Advent bedeutete früher, dass während dieser Zeit nicht getanzt werden durfte. Spiel und Theater wurden eingeschränkt, auch Ehen wurden nicht geschlossen. Von Mitte November bis Weihnachten wurde gefastet. Die eigentliche Adventsfeier wurde im Jahre 836 im deutschen Sprachgebiet eingeführt. Darauf einigte sich die damalige Kirchenversammlung in Aachen. Etwas älter als der Weihnachtsbaum ist der Adventskranz, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Einzug in die deutschen Wohnzimmer hielt. Bereits 1839 ließ der evangelische Theologe Johann Wichern in Hamburg einen hölzernen Leuchter mit 23 Kerzen aufhängen, mit 19 kleinen Kerzen für die Werktage und vier dicken für die Sonntage. Grundsätzlich geht die Tradition des Flechtens von Kränzen jedoch in die vorchristliche Zeit zurück. Vorläufer des Adventskranzes gibt es auch schon im Jahr 1711 in Berlin, wo „Christ- und Lichterkronen“ von den Kirchenobersten nicht immer erwünscht waren. Zwischen 1860 und 1900 verbreitete sich die Sitte des Adventskranzes in Norddeutschland und in der Altmark. Neben dem Christkind setzte sich bis 1930 auch der Weihnachtsmann durch. Kurze Zeit später gründete Richard Sellmer 1946 in Stuttgart einen Verlag, wo die ersten Adventskalender nach dem Zweiten Weltkrieg produziert wurden.