Hintergrund: Während Abfall-Holz vergleichsweise günstig zu haben ist, sind die meisten anderen Energieträger preislich stark gestiegen. Hinzu kommen Forderungen aus dem Bundeswirtschaftsministerium, alte Erdöl- und Gasheizungen künftig verbieten zu wollen, Fernwärme dagegen zu fördern. Zum Anschluss an das Wärmenetz dient je Haushalt eine Wärmeübertragungsstation. Die Kosten für den Netzanschluss der klimaneutralen Heizenergie werden mit 1000 bis 5000 Euro beziffert. In etwa einem Jahr könnte die die Diesdorfer Bürger-Fernwärme dann „geliefert“ werden. „Das Grundstück am Museum haben wir von der Gemeinde gekauft. 250 potenzielle Interessenten für unser Projekt gibt es bereits. Die Fernwärme wird über spezielle Kunststoffrohre durch den Ort geleitet. Das ist ein Bedarf von acht Millionen Kilowattstunden, verteilt auf die zwei Heizhäuser“, so die Planer. Die Investoren haben für ihr Projekt renommierte Experten engagiert, die bereits ein ähnliches Vorhaben in Wahrenholz mit 100 Hausanschlüssen umsetzten. Finanziert wird das Diesdorfer Projekt unter anderem von Mitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Der Zuwendungsbescheid über die Förderung ist bereits da. Von Geruchs- oder Lärmbelästigung für die Bürger geht Wilfried Schulze wegen der modernen Filter und der in der Regel günstigen Windrichtung nicht aus. „Nur die steigenden Zinsen und die politischen Unwägbarkeiten bereiten mir aktuell Sorgen“, sagt das Diesdorfer InvestorenDuo. Mit dem benachbarten Wertstoffhof könne vereinbart werden, dass der Inhalt der Grünschnittcontainer vor Ort zerhäckselt und verbrannt werden kann, anstatt ihn zur fernen Deponie nach Gardelegen zu fahren, hieß es. Die beschriebenen Sorgen werden die Projektleiter mit den Wärme-Interessenten auf einer Infoveranstaltung Anfang April besprechen. Die Einladungen hierzu sollen in Kürze an die Haushalte gehen.