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Etwa 70 Tonnen Kartoffeln verrotten auf einem Feld bei Wöpel

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Von: Christian Reuter

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Acker mit Kartoffeln
Etwa 60 bis 70 Tonnen Kartoffeln verrotten auf einem Acker neben dem Friedhof Wöpel. Das Gemüse ist selbst zur Verarbeitung als Stärke nicht mehr geeignet und soll vor der Mais-Aussaat untergegrubbert werden. © Christian Reuter

Auf einem Acker neben dem Friedhof in Wöpel liegen schon seit einigen Wochen mehrere Berge mit Kartoffeln, die teilweise schon verfault sind. Warum wurden die Kartoffeln nicht abgeholt, und warum sind sie verfault? Die AZ erkundigte sich bei der Agrargesellschaft Siedenlangenbeck und der Betriebsgemeinschaft Eversdorf, die gemeinsam den Kartoffelanbau auf dem Feld betrieben haben.

Wöpel. „Ein Bürger aus Wöpel hat sich bei mir beschwert, dass Kartoffeln auf dem Feld erfroren sind und Kartoffelwasser in einen Graben fließt“, sagt Kuhfeldes Bürgermeister Günther Serien auf AZ-Nachfrage.

Dass die Kartoffeln erfroren sind, kann Henning Butenschön, Geschäftsführer der Betriebsgemeinschaft Eversdorf, bestätigen. Dass Kartoffelwasser in einen Graben geflossen sei, dagegen nicht. An der betreffenden Stelle gebe es gar keinen Graben. Die Betriebsgemeinschaft Eversdorf habe im Auftrag der Agrargesellschaft Siedenlangenbeck im vergangenen Jahr auf dem Acker Kartoffeln angebaut und im November geerntet. „Sie wurden in der Feldmiete gelagert und sollten eigentlich bis Weihnachten, spätestens aber in der ersten Januarwoche abgeholt werden. Aber die Stärke-Fabrik Lüchow hat sie nicht abgeholt“, berichtet Butenschön.

Acker mit Kartoffeln
Mehrere Berge mit Kartoffeln liegen am Feldrand. Ab Ende April soll auf dem Acker Mais gepflanzt werden. © Christian Reuter

Die Kartoffeln hätten in der Vegetationsperiode zu wenig Wasser erhalten und danach mehrmals Frost abbekommen, das erste Mal noch vor Weihnachten, erklärt er. Durch den sandigen Boden sei der Frost in einigen Feldbereichen zu sehr in die Kartoffeln eingedrungen. Dies habe in der Folge auch zum Verfaulen geführt. „Das war eine Verkettung unglücklicher Umstände“, fasst es Butenschön zusammen. Und beziffert den Verlust auf etwa 60 bis 70 Tonnen. Dies entspreche etwa 20 Prozent des Gesamtertrages auf dem Acker.

„Aber mit 80 Prozent habe ich noch keinen Gewinn gemacht. Da bin ich eher leicht im Minus, wenn ich den Aufwand mit einbeziehe“, so der Landwirt. Wegen des entstandenen finanziellen Schadens stellt er den Kartoffelanbau für sich generell infrage.

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