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Wie geht es weiter mit der Kita Bonese?

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Von: Kai Zuber

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Ein weiß verputztes, eingeschossiges Haus mit rotem Walmdach und großer Freitreppe.
Wie geht es weiter mit der Kita Bonese? Derzeit laufen bis Ende März seitens des Trägers, der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf, Stellenausschreibungen für neues Kita-Personal im „Haus der kleinen Hände“. © Kai Zuber

Wie geht es weiter mit der Kita Bonese? Das war am Montag Thema im Dährer Gemeinderat, weil zum Ende Juni in der Einrichtung drei langjährig tätige Erzieherinnen gekündigt haben.

Dähre – Derzeit laufen bis Ende März seitens des Trägers, der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf, Stellenausschreibungen für das Kita-Ersatzpersonal im „Haus der kleinen Hände“ gleich neben der Boneser Kirche. Ziel ist natürlich der Erhalt des Kita-Standorts und die Vermeidung der drohenden Schließung. Dazu Dähres Ortschef Bernd Hane: „25 Kinder sind nicht einfach so in benachbarte Einrichtungen umsetzbar.“

Fünf Bewerberinnen, so habe der Ortschef erfahren, hätten bislang auf die Stellenanzeigen der VG reagiert. Eingestellt werden soll das Personal zum 1. Juli. Ziel der Kommune ist es, den Bestand der Einrichtung abzusichern. Doch warum haben überhaupt die erfahrenen Erzieherinnen gekündigt? „Geldgeilheit ist es ja offenbar nicht gewesen. Wer Details dazu wissen möchte, sollte sich einmal mit den Erzieherinnen über ihre Beweggründe unterhalten“, sprach Bernd Hane im Rat Klartext. Und weiter: „Um den Bestand der Kita abzusichern, könnte ja auch bestimmtes Personal aus der VG-Verwaltung nach Bonese umgesetzt werden“, meinte Hane noch. Immerhin zahle seine Gemeinde Dähre knapp 600 000 Euro VG-Verwaltungsumlage an den Träger mit Sitz am Beetzendorfer Marschweg. Die Kitas in der Region seien übervoll, die Personallage angespannt, die Kapazitäten begrenzt. „Das ist auch ein strukturelles Problem. Der hohe Krankenstand und die beruflichen Belastungen sind hoch. Auch in anderen Kitas hat es ja Kündigungen gegeben“, betonte der Ortschef. „Es können doch nicht sein, dass man drei qualifizierte Arbeitskräfte einfach so gehen lässt“, meinte eine Einwohnerin aus dem Publikum.

Auch die Boneser Eltern sind wegen der aktuellen Situation besorgt. Denn falls es nicht gelingt, das Personalproblem zu lösen, müsste die Kita bereits im kommenden Sommer dicht machen. Die Betreuungskapazität der idyllisch am Rande des Dorfes mit Blick auf die Felder gelegene Einrichtung mit einer Größe von 98 Quadratmetern reicht aktuell für insgesamt 29 Plätze, davon für zehn Kinder unter drei Jahren. Im Durchschnitt bewegt sich die Kinderzahl im „Haus der kleinen Hände“ direkt an der Boneser Feldsteinkirche um etwa 25. Falls also die Kita schließen sollte, wäre es sehr schwierig, all diese Kinder auf die angrenzenden Einrichtungen in Dähre, Abbendorf oder Wallstawe aufzuteilen. Über die konkreten Gründe für die Kündigungswelle der Erzieherinnen ist nach wie vor offiziell nichts bekannt. In der VG gibt es zunächst die Vermutung, dass das Personal in Kinder-Einrichtungen des benachbarten Niedersachsen bessere Arbeitsbedingungen bei gleichzeitig besserer Entlohnung gefunden haben könnte. „Das ist aber nicht der wahre Grund für die Kündigungen“, meinte eine Boneser Einwohnerin im Gemeinderat ganz entschieden. Auch Bernd Hane nahm im AZ-Gespräch die betroffenen Erzieherinnen in Schutz und äußerte durchaus Verständnis für deren Entscheidung.

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