Seit diesem Tag hat es bis zum Fall der Mauer immer wieder spektakuläre Fluchten über die innerdeutsche Grenze gen Westen gegeben. Doch rund 30 000 Grenzsoldaten, 870 Kilometer Grenzzaun, 440 Kilometer Selbstschussanlagen vom Typ „SM-70“, 602 Kilometer Kfz-Sperrgräben sowie 230 Kilometer Minenfelder „Typ 66“ machten Grenzüberwindungen nahezu aussichtslos. Doch viele der an einer Flucht interessierten DDR-Bürger waren einfallsreich: Als spektakulär gingen Fluchten im Heißluftballon, durch Tunnel, mit der Planierraupe oder mit selbstgefertigten Steighilfen zum Überwinden des Streckmetallzaunes in die Geschichte ein. Über 100 000 Menschen versuchten von 1961 bis 1988 über die innerdeutsche Grenze zu fliehen. Gut 600 von ihnen bezahlten ihre Flucht mit dem Leben. „Ich bin heute 58 Jahre alt und wurde erst 1962, also ein Jahr nach dem Mauerbau geboren. Daher finde ich es besonders wichtig, sich mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen“, betont Rainer Axmann.