Schöne Stunden bei Folk und Folklore

Endlich wieder unbeschwert feiern: Mit dem Programm „Folk und Folklore“ lockte das Diesdorfer Freilichtmuseum hunderte Gäste zu einem farbenprächtigen und facettenreichen Pfingstfest.

Diesdorf – Mit Musik und Tanz ging es am Sonntag hoch her im Fachwerkdorf, doch bevor es soweit war, verrichteten die Museumspädagogen als Dörfler verkleidet zunächst ihr Tagwerk. Wie Muttern und Vaddern vor über 100 Jahren großen Waschtag hielten, das zeigten Christa und Karl Schildler einem von vollautomatischen Waschmaschinen verwöhnten Publikum. Mit dem so genannten Joch mussten dafür erst einmal mindestens zwei Eimer Wasser herbeigeschleppt werden. Danach wurde geschrubbt, bis die Hände rau waren, aber die Wäsche weiß.

In der Museumsschmiede ging es nicht weniger schweißtreibend zu. Hier zauberte Schmied Manfred Heiser Glücksnägel, die zu Pfingsten einen ganz besonderen Zauber versprühen. Wer die Distanzen zwischen den einzelnen Museumshäusern nicht zu Fuß bewältigen wollte, konnte sich mit Ziegen- und Pferdegespannen über das weitläufige Museumsgelände kutschieren lassen. In der Schulstunde wurde platt gesprochen und Sütterlin geschrieben, wobei der vom Dorflehrer bereitgehaltene Rohrstock nicht zum Einsatz kam. Und nach getaner Arbeit tanzte die Salzwedeler Gruppe „Fitschebeen“ vor dem Winkelstedter Hallenhaus. Live-Musik bei kühlem Pfingstbier mit „Hopfen, Holz & Heu“, historische Spiele, Sattlerhandwerk sowie ein spannender Vortrag von Dr. Ralf Gehler über „Dudelsäcke in Europa“ machten das sonnige Pfingstfest perfekt.