Direkt nach der Berichterstattung in den Medien sei der Saugschlauch abgebaut und die Wasserentnahme eingestellt worden. „Es ist wichtig, dass es keine Wiederholung gibt. Die Behörden hätten gar keine Genehmigung erteilen dürfen“, sagt Siegfried Ossada.
Die Wasserentnahme sei mit der unteren Wasserbehörde des Altmarkkreises Salzwedel abgestimmt worden. Das Wasser sei zur Dichtheitsprüfung eines Behälters einer Biogasanlage verwendet worden, teilte Birgit Eurich vom Presseteam des Altmarkkreises am Donnerstag, 9. September, auf AZ-Nachfrage mit.
„Weiterhin wurde abgestimmt, dass das Wasser zu Bewässerungszwecken in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Eine Einleitung in ein Gewässer (z.B. Hartau) bedarf einer wasserrechtlichen Erlaubnis, eine solche ist nicht beantragt“, informierte Eurich. Dass die Biogasanlage in Beetzendorf einer Dichtheitsprüfung unterzogen worden war, bestätigte der Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Beetzendorf, Bodo Meyer, gegenüber der AZ. Es habe an der Anlage eine Baumaßnahme gegeben. „Mit dem Behälter hatte etwas nicht gestimmt“, sagte Meyer. In der Folge habe es einen Gewährleistungsanspruch gegenüber der Herstellerfirma gegeben. „Der TÜV fordert nach einer Baumaßnahme eine Dichtheitsprüfung“, erklärte Meyer. Kein Verständnis für die Aktion hat Siegfried Ossada: „Es ist eine Art Perversion, dass man so etwas überhaupt genehmigt. Wenn die Wasser brauchen, müssen sie einen Tiefbrunnen bohren“, empört er sich.
Ossada sorgt sich vor allem um das Wohlergehen der Fische in der Hartau, aus der der See gespeist wird. Denn wenn der Pegel im See falle, fließe mehr Wasser nach. Und damit sinke auch der Pegel der Hartau. „Ich setze jährlich 25.000 Meerforellen vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam aus, in der Hartau und in der Jeetze, in die die Hartau mündet“, betont Ossada.
Die jungen Meerforellen halten sich bis zu einem Jahr in unseren Gewässern auf und wandern dann in Richtung Meer. Nach etwa vier bis fünf Jahren kehren sie als ausgewachsene Fische an ihren Geburtsort zurück, also auch in die Jeetze, Tangelnscher Bach und Hartau. Das Projekt werde von Jahr zu Jahr erfolgreicher, da die Zahl der Rückkehrer steige.
„Aber dieses Jahr ist das komplette Leben in der Hartau tot, 2021 muss man fischmäßig abschreiben“, sagt er. Dies liege an der extremen Trockenheit der vergangenen Jahre, aber auch an der Wasserentnahme aus dem See.