1. az-online.de
  2. Altmark
  3. Beetzendorf-Diesdorf

Was wird aus der alten Kaserne in Bonese?

Erstellt:

Von: Kai Zuber

Kommentare

Ein verlassenes, mehrgeschossiges Gebäude mit rotem Satteldach steht hinter einer Baumreihe und wartet auf seine Sanierung.
Die ehemalige Grenzkaserne in Bonese: Sie war vor der Wende Bestandteil des zweiten Grenzbataillons des Grenzregimentes 24. Die neue Eigentümerin möchte hier gerne ein Tierheim mit Therapiezentrum errichten. © Kai Zuber

In der vergangenen Sitzung des Dährer Gemeinderates wurde der Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf dem Gelände der ehemaligen DDR-Grenztruppenkaserne zwischen Bonese und Schmölau vertagt. „Einige Ratsmitglieder sahen diesbezüglich finanzielle Risiken für die Kommune. Nun soll es bei der nächsten Ratssitzung am 27. März dazu einen neuen Anlauf geben“, erklärte Dähres Bürgermeister Bernd Hane.

Bonese / Schmölau – Die neue Besitzerin des Areals möchte auf dem alten Kasernengelände über einen Tierschutzverein gerne ein Tierheim oder einen Gnadenhof mit Therapiezentrum für Hunde errichten.

Entsprechende Pläne bestätigte die Besitzerin auf AZ-Anfrage. Zu Details wollte sie sich jedoch nicht äußern, solange die Pläne für den besagten Bebauungsplan in der Schwebe und die Rahmenbedingungen noch nicht geklärt seien. Derzeit sind die Tiere in Bispingen untergebracht. Für eine Umsiedlung nach Bonese ist unter Umständen auch eine Containerlösung angedacht. Für die Kostenübernahme der Aufstellung des Bebauungsplanes laufen derzeit dahingehend Gespräche, dass die Besitzerin der Kaserne der Kommune entgegen kommen möchte. Unter anderem sei die Hinterlegung einer Summe auf ein Notarkonto im Gespräch, damit auf die Gemeinde Dähre keine finanziellen Lasten zukommen sollen, hieß es.

Die Planungshoheit für den Bebauungsplan im Außenbereich liegt in den Händen der Gemeinde. Nach dem Entwurf für das Projekt und dem Aufstellungsbeschluss folgen unter anderem die Trägerbeteiligung, die Bürgerbeteiligung und der Entwurfsbeschluss. Genehmigungsbehörde ist der Altmarkkreis. „Im Moment gibt es in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf eine große Nachfrage nach alten Grenzobjekten im Außenbereich für eine ganze Palette an möglichen Nutzungsformen. Viele davon haben mit Tieren zu tun“, bestätigte Markus Starck als Bauamtsleiter der Verbandsgemeinde. Aus seiner Sicht sei es bei solchen Objekten meistens besser, eine Nutzung hinzubekommen, als die Gebäude weiter verwahrlosen oder zum Tummelplatz für Rowdys werden zu lassen. Das Objekt in Bonese ist rund 38 000 Quadratmeter groß. Ehemaliger Eigentümer des Gebäudekomplexes war ein Mann aus Lüder, der nach dem Verkauf aktuell bei der neuen Besitzerin als Hausmeister tätig ist.

Die Boneser Kaserne war vor der Wende Bestandteil des zweiten Grenzbataillons des Grenzregimentes 24. Das Objekt besteht aus dem üblichen dreitägigen Massivbad des Ministerium des Inneren der DDR (MDI-Typ 3) mit Soldaten- und Offiziersunterkünften und einem kleinen Knast im Keller, einem Flachbau für den Kfz-Park, einem Garagenkomplex und einem Schleppdach. Außerdem gab es kleinere bunkerähnliche Anlagen mit unterirdischen Gängen und schweren Schleusentoren aus Stahl für das Grenzbataillon und den Stab. Zusätzlich gab es Hundezwinger-Anlagen und Munitionsbunker. 1990 übernahm die Bundesvermögensamt as Objekt. Danach wechselten die Eigentümer mehrmals.

Auch interessant

Kommentare