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Im Industrie- und Gewerbepark Altmark erhält Löschbrunnen

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Von: Tobias Henke

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das Schild weist auf eine Löschwasserentnahmestelle hin
Sinkende Wasserstände führen dazu, dass die Beschaffung von Löschwasser immer aufwendiger und damit auch teurer wird. © IMAGO/Sascha Steinach

Arneburg-Goldbeck – Im Industrie- und Gewerbepark Altmark (IGPA) soll ein Löschwasserbrunnen gebaut werden. Obwohl Brandschutz im Verantwortungsbereich der Verbandsgemeinde liegt, steuert die Stadt Arneburg eine sechsstellige Summe bei. Laut einer Beschlussvorlage der kommenden Sitzung des Stadtrates geht es dabei um 163 658,32 Euro. Mit dem Brand im Zellstoffwerk im vergangenen Jahr hat die Entscheidung, den Brunnen zu errichten, nichts zu tun.

„Es gibt mit der Verbandsgemeinde eine Vereinbarung, dass Löschwasserbrunnen nur dann gebaut werden können, wenn es Unterstützung aus den Gemeinden gibt“, sagt Arneburgs Bürgermeister Lothar Riedinger (CDU) auf AZ-Anfrage. Für seine Stadt zeigt sich der Bürgermeister zufrieden mit der Versorgung mit Löschwasserbrunnen. So gebe es ein großes Netz an Hydranten und auch einen Löschwasserteich, über den die Feuerwehr im Ernstfall schnell an das benötigte Wasser gelangen könne.

Bei der Frage, ob es gegenüber finanzschwachen Kommunen im Einzelfall ein Entgegenkommen seitens der Verbandsgemeinde gebe, antwortet Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau (parteilos), dass dies nun mal die aktuelle Regel sei, dass die Mitgliedsgemeinden Löschwasserbrunnen finanzieren. Diese hätten auch den größeren Überblick, an welchen Stellen Bedarf gegeben sei. Insgesamt schätzt der Verwaltungschef die Versorgung mit Löschwasser als gut ein, doch gebe es größere Unterschiede zwischen den Mitgliedsgemeinden. So sei etwa der Grundwasserspiegel in den vergangenen Jahren infolge der trockenen Sommer nicht überall gleich stark gesunken. Goldbeck sei besonders betroffen. „Brunnenbohrungen sind inzwischen zu einer Art Lottospiel geworden“, beschreibt Schernikau die Lage. Auch versiegten immer mehr Brunnen aufgrund der Trockenheit. Ein Beispiel, auf das Schernikau verweist, hat sich vor wenigen Jahren in Rochau zugetragen. Einer von mehreren neuen Brunnen wurde bewusst mit einer Möglichkeit versehen, ihn aufrüsten zu können.

Es sei bei einem der Brunnen auf Anraten von Fachleuten so gestaltet worden, dass der Brunnen mit einem Anschluss für eine Unterwasserpumpe versehen worden sei, erläutert Rochaus Bürgermeister Dirk Zeidler gegenüber der AZ auf Anfrage. Die Grenze, ab der herkömmliche Löschwasserbrunnen noch Wasser liefern, liegt laut Zeidler bei einem Grundwasserspiegel von acht Metern. Der mit dem Anschluss für die Pumpe versehende Anschluss kostet laut Zeidler etwa das Dreifache eines Brunnens ohne diesen Anschluss.

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