Überwiegend handele es sich um Schadensmeldungen an Laternen oder Gehwegen oder widerrechtliche Müllablagerungen, die der Verbandsgemeindeverwaltung auf diesem Weg zugetragen werden. Besonders im Fall letzterer sei das System von entscheidender Bedeutung. Nicht nur können zu den Meldungen direkt Fotos angefügt werden, die das Auffinden des Mülls erleichtern. Auch kann direkt ein Standort übermittelt werden. Damit seien die Zeiten, in denen noch aufwendig an Feldwegen oder dem Elberadweg nach Müll gesucht werden muss, überwiegend vorbei. „Es kommen schon noch Anrufe rein“, sagt Beiersdörfer. Besonders von aufmerksamen Bürgern, die bereits vor der Aktivierung des Systems häufiger Schäden gemeldet haben, blieben bei dem alten Weg. Die „Generation Handy“ und neu Zugezogene griffen jedoch öfter auf den Online-Dienst zurück. Auch bei Gemeinderäten steige die Beliebtheit. Anstatt dem Bürgermeister bei der nächsten Sitzung ein Problem zu schildern und es so zur Verwaltung weiterzugeben, werde auch der Bürgermelder genutzt. „Dann ist die Information, dass die Straßenbeleuchtung aus ist, schon mal da. Warum sie aus ist, darüber kann man sich dann noch auf der Sitzung unterhalten“, erklärt Beiersdörfer. Auch bei Funden oder Entdeckungen am Wochenende oder Feiertagen sei das System von Vorteil. Es könne auch ohne, dass jemand in der Verwaltung ans Telefon gehen muss, genutzt werden. Schadensmeldungen wären damit erledigt und müssten nicht auf den kommenden Tag verschoben werden, um jemanden zu erreichen. „Man ist doch froh, wenn etwas erledigt ist“, findet Beiersdörfer. So könnten Bürger gemütlich wandern gehen, dabei hoffentlich keinen Müll entdecken – aber wenn doch es sofort melden und danach wieder vergessen.
Positiv überrascht, so Beiersdörfer, sei er davon, wie sachlich mit dem Bürgermelder umgegangen werde. Er habe damit gerechnet, dass auch einmal geschimpft werde, aber das habe sich bisher nicht zugetragen. „Es gibt ausschließlich sachliche Meldungen ohne Emotionen“, stellt er fest. Trotzdem würden die Meldungen immer noch einmal bearbeitet. Dabei gehe es jedoch um die Einhaltung des Datenschutzes. Das System gibt beispielsweise den Namen des Meldenden nicht an, wer ihn oder seine Telefonnummer jedoch in den Meldetext schreibt, veröffentliche diese mit. Damit das nicht passiert, werde vor jeder Veröffentlichung noch einmal über die Meldung geschaut.