Im Arendseer Gebiet ist Windenergie nichts Neues, die Windparks bei Fleetmark und Höwisch sind weit sichtbar, und Teile von deren Einnahmen werden für diverse Zwecke in der Region verwendet. Von insgesamt 0,9 Prozent vorhandener Windvorrangfläche in der Altmark war bei der RPG-Versammlung die Rede. Ein Teil des Weges ist also längst geschafft.
Während die Bemühungen im Arendseer Rathaus laufen, ein Konzept für Freiflächenphotovoltaik zügig aufzustellen, dauert dieser Prozess bei Windenergie deutlich länger. RPG-Geschäftsstellenleiter Steffen Kunert gab dem versammelten Gremium eine Vorausplanung bis ins Jahr 2026 mit auf den Weg. Was nach viel Zeit klingt, reicht geradeso, die gesetzliche Frist einzuhalten. Landrat Steve Kanitz, der die Versammlung stellvertretend für seinen verhinderten Stendaler Amtskollegen Patrick Puhlmann leitete, machte Druck, dass die Versammlung die Methodik zur Ausweisung von Windvorranggebieten beschließt, was sie mehrheitlich auch tat.
Einigen muss man sich in den kommenden Jahren auf die Bedingungen für die Windkraft. Soll der Abstand zu Wohngebieten 1000 oder wie von Salzwedel gefordert doch 1500 Meter betragen? Wie groß soll der Abstand zwischen den Windparks sein? Welche Einschränkungen gibt es durch den Schutz von Vögeln?
Egal, was nun festgelegt wird: Am Ende muss die Flächenvorgabe des Landes erfüllt werden. Sonst könnten einzelne Maßnahmen gekippt werden, hieß es in der Versammlung. Dazu zählen beispielsweise auch Höhenbegrenzungen, die für Windkraftanlagen bisher festgeschrieben sind. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Gebiet zwischen Salzwedel und Pretzier, wo bei maximal 85,5 bzw. 150 Metern Schluss ist, was längst nicht mehr dem Stand der Technik und dem Wunsch von Investoren entspricht.
Steffen Kunert sprach von einem „iterativen Prozess“. Man werde also eine Weile an den Kriterien feilen müssen, so lange, bis alles zusammenpasst. Wie bei den Solaranlagen bleibt aber auch in diesem Fall die Bundespolitik die große Unbekannte. Denn 2025 wird wieder gewählt und in der Folge möglicherweise noch einmal an den Vorgaben gedreht.
Um den Kreis zur Solarthematik zu schließen: Über potenzielle Flächenkonflikte zwischen Windkraft und Photovoltaik ist bei der RPG nicht gesprochen worden.