1. az-online.de
  2. Altmark
  3. Arendsee

Zum Valentinstag sprach die AZ mit einem künftigen Ehepaar und einer Hochzeitsausstatterin

Erstellt:

Von: Detlef Güssefeld

Kommentare

Susanne Faulbaum und Martin Retzlaff aus Arendsee wollen in diesem Jahr heiraten.
Susanne Faulbaum und Martin Retzlaff aus Arendsee wollen in diesem Jahr heiraten. Der Valentinstag ist für sie nicht irgendein Tag – Blumen gehören dazu. © Harry Güssefeld

Ja, es gibt sie, die Traditionen zum Valentinstag. Dem Tag der Liebenden, unabhängig vom Alter. Wochen vorher wird in den Medien darauf hingewiesen, unbedingt den Strauß Blumen nicht zu vergessen.

Arendsee – Doch da geht es schon los. Der Mann soll Blumen kaufen für die Frau. Da bleibt mal wieder die viel gepriesene Gleichberechtigung auf der Strecke. Die AZ fragte in Arendsee Menschen, die in direkter oder auch indirekter Art und Weise vom Valentinstag berührt sind.

Liebe, so denkt sich der AZ-Redakteur, ist Schönheit in Weiß. Warum das so ist, will er bei Korinna Rehr-Aedtner wissen, der Inhaberin des Hochzeitsausstatters. „Ja, die zu uns kommen, lieben sich. Sicher. Und sie wollen das dann auch mit einer Hochzeit untermauern“, sagt die Unternehmerin.

Und der Redakteur muss warten. Schon wieder ist eine Braut dabei, sich ein Kleid auszusuchen. Ihr Mann ist nicht dabei. Ob der Mann beim Anblick der Braut schon mal gesagt habe, ihm gefalle das Kleid nicht, wollte die AZ wissen. Das sei ihr noch nicht zugetragen worden, hieß es. Außerdem sei das auch eine Art Liebe, dass die Frau sich ein Kleid aussucht, das ihr selbst und ihrem Mann gefällt. „Das hat natürlich mit Selbstvertrauen zu tun, und eine solche Frau ist auch eine Bereicherung für den Mann“, glaubt Rehr-Aedtner.

Der Trend gehe zu mehr Haut, erfährt die AZ und wird anhand von Beispielen geschult, dass vor allem Bauch und Rücken geeignet seien. Die Brust bleibe aber eingepackt, so der Hinweis noch vor der Frage. Die Farbpalette ist groß: Sie reicht von Rosé über Champagner bis hin zu leichten Blautönen. Klassisches Weiß der Unschuld sei nicht mehr der Renner.

„Irgendwie ist der Valentinstag, wenn ihn die Verliebten begehen, die Grundlage dafür, dass die Braut später beim Hochzeitsausstatter landet“, schmunzelt die Chefin. Also ist der Tag der Liebe gut für die Branche. Wobei auch ältere Mitbürger den Valentinstag begehen. Und zur Silbernen oder Goldenen Hochzeit sich ein Kleid oder einen Anzug besorgen.

Wie es denn bei ihr selbst mit dem Valentinstag bestellt ist, will die AZ wissen. Ja, es gebe etwas. Etwas Feierliches. Es werde zu Hause daran gedacht. Valentinstag sei aber nur ein herausgenommener Tag, heißt es weiter. Und: Im Leben von Menschen, die sich zueinander hingezogen fühlen, sollte das doch Standard sein. Warum im vergangenen Jahr weniger Menschen in Arendsee geheiratet haben, konnte die Unternehmerin nicht sagen. Das habe sie nicht bemerkt, die Kunden kämen aber auch nicht allein aus Arendsee zu ihr.

Zu den Menschen, die sich am Valentinstag Blumen schenken – bei denen der Mann die Blumen besorgt – gehören Susanne Faulbaum und Martin Retzlaff. Die AZ fragte sie nach dem Ritual. Wohl wissend, dass beide vorhaben, in diesem Jahr zu heiraten. Seit dem 13. Mai 2011 sind beide ein Paar, haben sich aber vorher schon gekannt. Sie brachte Collin mit in die Beziehung, beide bekamen dann noch Emil. Eine Art Patchwork-Familie, wie es sie vielerorts gibt.

Nun wollen sie sich das Ja-Wort geben – am 13. Mai. „Wir wollten im vergangenen Jahr schon heiraten, da fiel der 13. Mai aber auf einen Freitag“, so Martin Retzlaff, den die AZ in Oberhof am Telefon erreichte. So soll es in diesem Jahr losgehen.

Dass mit den Jahren die Liebe nachlässt, lassen beide nicht zu. Für sie gebe es mehr als einen Valentinstag im Jahr. Obwohl es ein guter Anlass sei, sich doch einmal zu sagen, wie wichtig die Zweisamkeit ist. Im Mai wird Susi in einem Brautkleid auftreten, das selbst der AZ-Redakteur beim Hochzeitsausstatter nicht sehen durfte.

Eines sei noch erwähnt: Es gab einen echten Heiratsantrag. Es war Weihnachten 2021, erzählt Martin Retzlaff. Susanne Faulbaum hat damals Ja gesagt. Eigentlich alles wie im Film. Krönung wird die freie Trauung sein, verraten beide. Sie haben keine Geheimnisse. Die Menschen sollen wissen, dass sie es genau so wollen.

Auch interessant

Kommentare