Der Sanierungsstau ist auch in der Region Arendsee groß. Aber in Thielbeer wird weiter geträumt. Mit einer neuen Straße werde es leiser, hieß es. Alle Ratsmitglieder stimmten einer entsprechenden Festlegung zu.
Das Hickhack um mögliche Freiflächen-Photovoltaikanlagen in den Gemarkungen Thielbeer und Zühlen ist vom Tisch. Anfänglich, so erklärte es Ortsbürgermeisterin Anne Roth, habe man den Eindruck gehabt, dass in den beiden Orten nichts gehe. Das gesamträumliche Konzept soll nun um vier Anlagen in den beiden Orten erweitert werden. Ob sie auch realisiert werden, ist aber offen.
Arendsee drängt auf das Konzept, um nicht in Anträgen und Anfragen zu ersticken und eine Grundlage dafür zu haben, die Projekte irgendwann auf den Weg bringen zu können. Norbert Albrecht, dessen Familie auch einen Park errichten will, sprach von den vielen Vorteilen, die diese Anlagen für die Orte haben. Geld würde fließen, viel Geld – in die sonst klammen Kassen. Ob reine Photovoltaikflächen oder Flächen, auf denen noch Landwirtschaft betrieben werden könne, sei dahingestellt.
Wobei anfangs Agri-Photovoltaikanlagen von Norman Klebe favorisiert wurden. Das aber fand nicht ungeteilte Zustimmung. Anne Roth bezeichnete das als Verschwendung von Flächen, wenn nur wenige Prozent bewirtschaftet werden könnten, aber große Anlagen eingezäunt werden und dem Tourismus, aber auch der Jagd genommen werden. Konzentriert angelegte Flächen, die jedoch kleiner wären, bevorzuge sie.
Wie positionierten sich nun die Ortschaftsräte? Mehrheitlich wurde der mögliche Bau von vier Anlagen zugestimmt. Allein Sandra Balkow enthielt sich der Stimme. Wenn, dann sollten es doch Agri-Photovoltaikanlagen werden, sagte sie und machte auch keinen Hehl daraus, dass jede landwirtschaftliche Fläche, die überbaut werde, für die Lebensmittelproduktion verloren sei. „Ich will in Zukunft nicht nur Maden und Würmer essen“, meinte sie im Hinblick auf die Nachricht, dass in Zukunft auch Insekten verschiedenen Lebensmitteln beigemischt werden sollen, um satt zu werden.
Wie viel Fläche im gesamten Gebiet Arendsee überbaut werden kann, ist noch offen. Ob zwei, fünf Prozent oder ein Wert dazwischen, legt am Ende der Stadtrat fest. Doch gerade diese Zahlen entscheiden darüber, wie viel Fläche zunächst für bis zu 30 Jahren als Anbaufläche verloren gehen würden. Rund 110 Hektar sind fest eingeplant oder bereits realisiert – für Anlagen beispielsweise in Schernikau, Neulingen, Arendsee und Lohne.
Wie lange der Plan Bestand hat angesichts möglicher neuer Vorgaben aus Berlin, das wisse keiner. Im Thielbeerer Ortschaftsrat wurde auch das gesagt: Man müsse die Windkraft- und die Photovoltaikanlagen im Gesamtkonzept betrachten.